Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Erlösender Auswärtssieg
Ravensburg Towerstars gewinnen in der DEL2 bei den Bayreuth Tigers – David Zucker mit zwei Toren
- Sie können es noch: Die Ravensburg Towerstars haben in der Deutschen Eishockey-Liga 2 nach sieben Niederlagen in Folge mal wieder gewonnen. Bei den Bayreuth Tigers sicherten sich die Towerstars durch den 5:2-Sieg drei wichtige Punkte im Kampf um die Play-offTeilnahme. „Riesenkompliment an meine Mannschaft“, sagte Towerstars-Trainer Marc Vorderbrüggen. „Zum Schluss haben wir clever verteidigt.“Zudem freute sich der Trainer, dass es seiner Mannschaft mal wieder gelungen war, eine Führung über die Zeit zu bringen.
Die unangenehme Aufgabe bei den Bayreuth Tigers traten die Towerstars wie befürchtet ohne Andreas Driendl an. Ravensburgs Topstürmer hatte sich am Freitag beim schwachen Auftritt gegen die Dresdner Eislöwen am rechten Bein verletzt. Der Nachwuchsstürmer Sebastian Hon hatte sich beim Warmmachen am Vormittag nicht gut gefühlt und war vorsorglich in Ravensburg geblieben. Weil auch Robbie Czarnik, Mike Card und Alexander Dosch fehlten, hatte Trainer Marc Vorderbrüggen nur drei Sturmreihen zur Verfügung. Eine positive Nachricht war zumindest die Rückkehr von Kilian Keller.
Der Auftrag der verbliebenen Ravensburger war klar: Es musste endlich mal wieder ein Sieg her. „Jeder muss sich vor Augen führen, worum es geht“, hatte Vorderbrüggen nach dem 3:4 gegen die Dresdner Eislöwen gesagt. Es war am Sonntag das Duell der Krisenclubs. Die Towerstars standen bei erstaunlichen sieben Niederlagen in Folge, die Bayreuther als Tabellenletzter bei sechs Niederlagen am Stück. Der Unterschied: Bayreuth hat keine Chancen mehr auf die Play-offs, die Towerstars dagegen schon. Eigentlich. Denn in den jüngsten Spielen hatten einige Ravensburger nicht den Eindruck gemacht, als wäre ihnen diese prekäre Situation bewusst.
Das erste Drittel sorgte nicht für eine nachhaltige Änderung dieses Eindrucks. „Wir machen eigentlich ein ganz gutes Auswärtsspiel“, sagte Yannick Drews zwar in der ersten Drittelpause bei SpradeTV. Aber: Es stand schon wieder 0:1. „Wir haben einmal nicht gescheit nach hinten gearbeitet“, meinte Drews. In der zehnten Minute schafften es Justin Volek, Kai Hospelt und Vincenz Mayer nicht, Dani Bindels am Schuss zu hindern. Dass dann auch Goalie Olafr Schmidt patzte und den Schuss durch die Schoner bekam, passte einfach ins momentane Bild der Towerstars. Immerhin zeigte Schmidt kurz darauf zwei starke Paraden gegen Tyler Gron und Kurt Davis. Kurios wurde es in der 18. Minute, als Schmidt weit aus seinem Tor herauskam, Markus Lillich aber etwas früher an der Scheibe war – der Puck rutschte Millimeter am Ravensburger Tor vorbei. Nach vorne ging bei den Towerstars gegen den Tabellenletzten insgesamt zu wenig. Die dickste Gelegenheit hatte Volek nach einem Fehler von Dominik Meisinger und dem Konter von Mayer. Ravensburgs junger Stürmer scheiterte aber am Bayreuther Goalie Marco Wölfl.
Das zweite Drittel hatte einen starken Beginn der Ravensburger und ein starkes Ende – dazwischen war wieder viel Leerlauf. Los ging das Drittel mit einem Schuss von John Henrion an den Innenpfosten. Ein paar Sekunden später war der Puck dann drin, David Zucker überwand Wölfl bei einem Alleingang zum 1:1. Die Ravensburger gaben das Spiel allerdings wieder schnell aus der Hand – Juuso Rajala hätte in der 27. Minute über den bereits liegenden Schmidt schießen müssen, versuchte aber einen Querpass und Gron wurde von Hospelt und James Bettauer geblockt. Die Bayreuther holten sich dennoch die Führung zurück, als Martin Davidek den mitgelaufenen Lubor Pokovic fand und der Verteidiger auf 2:1 stellte. Mit dieser Führung schienen die Tigers in die zweite Drittelpause zu gehen.
Doch dann kamen acht famose Sekunden der Towerstars. Zunächst glich Andrew Kozek zum 2:2 aus, direkt nach dem Bully feuerte Bettauer die Scheibe zum 3:2 in die Maschen. „Dieser Doppelschlag hat uns wieder total aus dem Spiel genommen“, meinte Tigers-Trainer Petri Kujala. Im Schlussdrittel hatten die Towerstars eigentlich alles unter Kontrolle. Doch die Gäste vergaben reihenweise Topchancen. Weder Kozek noch Hospelt noch Pompei kamen an Wölfl vorbei. In der ersten Überzahl fiel schließlich das erlösende – und vorentscheidende – 4:2. Hospelt blockte Pompeis Schuss vor Wölfl und traf dann mit der Rückhand. Den Schlusspunkt setzte Zucker mit einem Supersolo und dem 5:2.