Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Hausärzte steigen nach Ostern in Impfkampagne ein
35 000 niedergelassene Mediziner werden ab Mittwoch beliefert – Wie es jetzt mit dem umstrittenen Astrazeneca-Vakzin weitergeht
- „Ich vertraue den in Deutschland zugelassenen Impfstoffen“, sagte Bundespräsident FrankWalter Steinmeier, als er im Bundeswehr-Krankenhaus in Berlin die erste Impfung mit dem Vakzin von Astrazeneca erhalten hatte. „Das Impfen ist der entscheidende Schritt auf dem Weg aus der Pandemie. Nutzen Sie die Möglichkeiten“, appellierte Steinmeier an die Bürger. Der 65-Jährige hatte immer betont, sich erst impfen zu lassen, wenn er nach der Priorisierung an der Reihe sei. Dies trat nun ein, weil Bund und Länder der Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) gefolgt waren, das Präparat von Astrazeneca in der Regel nur noch für Menschen ab 60 Jahren einzusetzen. Aber wie geht es jetzt weiter? Fragen und Anworten dazu.
Was soll jetzt mit dem Astrazeneca-Impfstoff passieren?
laufen seit Anfang März in rund 40 Pilotpraxen Immunisierungen.
In den ersten beiden Wochen erhalten Ärzte über das Bundesprogramm den Biontec-Impfstoff, der über die Großhändler und die Apotheken ausgeliefert wird. Denn nur davon stehen ausreichende Mengen zur Verfügung. Er muss zwar bei unter minus 75 Grad transportiert werden, hält aber in den Arztpraxen bis zu fünf Tage bei Kühlschranktemperatur. Ziel ist, die Dosen innerhalb einer Woche zu verimpfen. Da zunächst im Schnitt nur 20 pro Praxis zur Verfügung stehen, sollte das zu schaffen sein. Für die erste Woche haben die Ärzte 1,4 Millionen Dosen bestellt. Wegen der knappen Mengen bekommen sie aber nur 940 000. Schon ab Ende April stünden mehr als drei Millionen Dosen pro Woche für die Praxen zur Verfügung, stellte Spahn in Aussicht. So viel sei „relativ problemlos“zu verimpfen, so Gassen, zumal auch die Fachärzte aktiv werden wollen. Die Terminvergabe sollen die Ärzte regeln. Ab der Woche vom 19. April soll auch Astrazeneca an die Praxen gehen, später zudem Johnson & Johnson. Die Priorisierung in der Impfverordnung – also welche Personengruppen zuerst an der Reihe sind – gilt auch für die Arztpraxen. Doch letztlich entscheiden die Mediziner, bei wem sie die Impfung für vorrangig halten.
Was machen Unter-60-Jährige, die nach der Impfung mit Astrazeneca auf die Zweitimpfung warten?