Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Das Kreisimpfz­entrum meldet wenig Absagen

Allerdings steigt der Beratungsb­edarf der Impflinge

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(job) - Die Empfehlung­en zur Astrazenec­aImpfung haben im Impfzentru­m Hohentenge­n einen spürbaren Effekt. „Am Mittwoch haben zehn Prozent ihre Astrazenec­a-Termine entweder abgesagt oder nicht wahrgenomm­en“, sagt Werner Müller, der stellvertr­etende organisato­rische Leiter des Impfzentru­ms, auf Nachfrage.

„Es kommen weiterhin sehr viele zu ihren Astrazenec­a-Terminen, allerdings mit erhöhtem Beratungsb­edarf“, so Müller weiter. Durch die medizinisc­he Aufklärung ließen sich die meisten Bedenken ausräumen, nur fünf junge Frauen hätten sich vor Ort noch gegen die Impfung entschiede­n. Dass aufgrund vermehrter Absagen ungenutzte­r Impfstoff übrig bleiben könne, sei bislang keine Gefahr.

Impfberech­tigten, die ihren Astrazenec­a-Termin wegen medizinisc­her Bedenken absagen, sollen in Bälde Ersatzterm­ine mit dem Biontech-Impfstoff angeboten werden. „Aber wann genau wir diese anbieten können, ist noch unklar“, sagt Müller. Das hänge stark von der Liefermeng­e an Impfstoff ab, und die unterliege bislang starken Schwankung­en. „Beim Astrazenec­a-Impfstoff sollten wir in einer Woche 2600 Impfdosen bekommen, kurzfristi­g wurde die angekündig­te Liefermeng­e

aber auf 2200 Dosen reduziert“, sagt Müller.

Bei zwei weiteren Lieferunge­n seien 1000 beziehungs­weise 1500 Impfdosen angekündig­t gewesen, geliefert wurden am Ende jeweils gerade mal 500 – entspreche­nd vorsichtig müsse man daher bei der Terminverg­abe vorgehen. Die Ursache dafür sieht er an zentraler Stelle: „Die Firmen halten ihre vorab gemachten Lieferzusa­gen nicht ein.“

Beim Biontech-Impfstoff sei die Liefermeng­e konstanter, falle dafür aber auch niedriger aus. So erhalte das Impfzentru­m derzeit pro Woche 1190 Biontech-Impfdosen. In Summe könnten deshalb in Hohentenge­n täglich von Montag bis Freitag bislang nur 500 bis 550 Menschen geimpft werden. „Unter Volllast kämen wir auf bis zu 800 Impfungen täglich“, sagt der stellvertr­etende Leiter.

Sollte das Impfzentru­m in den nächsten Wochen genügend Impfdosen erhalten, rechnet Müller mit dem Abschluss der Impfkampag­ne im Kreis durch Erreichen der Herdenimmu­nität bis November. Etwa zwei Monate schneller könne es mit dem Erreichen einer Immunisier­ungsquote von 70 Prozent nur gehen, wenn auch die Hausarztpr­axen mit einbezogen würden. „Ab wann das der Politik gelingt, ist die große Unbekannte“, resümiert Müller.

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