Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Koalition uneins über Testpflicht bei Unternehmen
(dpa) - Die Bundesregierung sieht bei Corona-Tests in Unternehmen Nachholbedarf – ist sich aber nicht einig, ob die Firmen auch zum Testen verpflichtet werden sollen. Während Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) weiter auf Freiwilligkeit setzen will, plädierte Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) am Freitag für gesetzliche Auflagen. Eine von der Bundesregierung in Auftrag gegebene Umfrage unter Beschäftigten hatte ergeben, dass aktuell 61 Prozent einen Arbeitgeber haben, der Corona-Tests anbietet. „Das ist nicht genug“, betonte Scholz. Mindestens 90 Prozent müssten erreicht werden. Altmaier bekräftigte, die Zielmarke seien 90 Prozent der Firmen. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) betonte, Testangebote allein reichten nicht aus, wenn nicht mehr Beschäftigte sie auch nutzten. Derzeit ließen sich nur etwa 20 bis 40 Prozent der Mitarbeiter regelmäßig testen, „auch in Unternehmen, die das sehr großzügig anbieten“. Der Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, betonte, durch Tests könnten Infizierte früher erkannt werden. „Das geht aber nur, wenn die Tests in einer bestimmten Frequenz sind.“Die Wirtschaft ist gegen gesetzliche Auflagen. Ein Sprecher von Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hatte am Donnerstag gesagt: „Aus Sicht des Bundesarbeitsministeriums ist es nicht zufriedenstellend, dass rund 40 Prozent der Beschäftigten kein Testangebot bekommen.“
- Sie finden sich in den Pyramiden von Gizeh, in den Produktionsanlagen von Lebensmittelherstellern, in Windkraft- und Photovoltaikanlagen, in Werkzeugmaschinen und mobilen Elektrogeräten – kurzum, überall da, wo es auf höchste Ansprüche an elektrische und mechanische Eigenschaften ankommt: Kabel des Stuttgarter Familienunternehmens Lapp. Firmengründer Oskar Lapp, der in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden wäre, gilt als Erfinder des Kabels, wie man es heute kennt. Zusammen mit seiner Frau Ursula Ida und einem Bankkredit über 50 000 Mark gründete er 1959 das gleichnamige Unternehmen.
Die Idee dafür kam Lapp, der aus Benshausen in Thüringen stammte, während seiner Arbeit bei der Firma Harting, die Steckverbinder für die Industrie herstellte und für die er Ende der 1950er-Jahre die Vertretung für Süddeutschland übernommen hatte. Elektrische Anschlüsse waren damals noch sehr umständlich. Die Adern der Kabel waren unisono schwarz oder grau und die Elektriker hatten es schwer, den Anfang der Adern den richtigen Enden zuzuordnen. „Um nicht durcheinanderzukommen, mussten die einzelnen Adern der Kabel durchgeklingelt werden“, erklärt Andreas Lapp, der das Unternehmen seit dem Tod des Vaters im Jahr 1987 in zweiter Generation führt.
Oskar Lapp erfand ein flexibles Kabel aus farbigen Adern und mit deutlich kleineren Durchmessern, das die Zuordnung narrensicher machte und die Verbindungstechnik revolutionierte. Er taufte sein Produkt auf den Markennamen Ölflex, da es obendrein besonders ölbeständig und flexibel war. Zugleich industrialisierte er den Produktionsprozess der Kabelherstellung. Mit durchschlagendem Erfolg: Die Ölflex-Leitungen wurden Lapp aus den Händen gerissen.
Ehemann Oskar übernahm fortan den Außendienst, Ursula Ida kümmerte sich zu Hause um die Buchhaltung, die Bestellungen, die Werbung und die noch kleinen Kinder. Oft fuhr sie mit dem Handwagen zum Güterbahnhof in Stuttgart, um die frisch gelieferten Kabel, die die beiden damals noch im Auftrag fertigen ließen, in Empfang zu nehmen oder gleich weiterzuversenden. Wurden die Geschäfte Lapps anfangs noch von der Garage des Wohnhauses in Stuttgart-Vaihingen aus organisiert und abgewickelt, gründete das Unternehmerpaar bereits 1963 die erste eigene Fabrik.
Heute ist die Unternehmensgruppe auf der ganzen Welt mit