Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Erlaubte Kritik
Zu „Harsche Kritik an #allesdichtmachen“(24.4.):
Ich sehe in den Äußerungen dieser von vielen geschätzten Schauspieler und Künstler eine in einer Demokratie legitime Meinungsäußerung und einen Denkanstoß (vermutlich auch so gedacht). Dass nun viele zurückrudern, liegt vielleicht auch daran, dass sie die Mechanismen der Presse kennen und sich beruflich nicht schaden wollen. In vielen Gesprächen, auch in Zusammenhang mit meinen Einsprüchen gegen einzelne Maßnahmen der Politik (Eilanträge gegen die Ausgangssperre), habe ich positive Rückmeldungen erhalten. Mein Gefühl ist, dass viele Bürger die Maßnahmen und die komplette Unterwerfung des gesellschaftlichen Lebens nicht mehr gutheißen. Die Stimmung ist aber zwischenzeitlich so, dass keiner mehr öffentlich Kritik äußern will, da er dann sofort in die Ecke von Corona-Leugnern oder Verschwörungstheoretikern gestellt wird. Um es klar und deutlich zu sagen: Ich leugne weder Corona noch die Einschätzungen der Krankheit von Virologen und zum Beispiel Herrn Lauterbach. Corona ist eine Katastrophe! Was ich anders betrachte und machen würde sind die Schlussfolgerungen, die daraus erfolgen. Meine Prognose ist, dass wir am Ende des Tages erleben werden, dass wir alle, auch der Staat, akzeptieren müssen, mit Corona auf Dauer zu leben. Wenn man die „Weisheit“der Regierung infrage wird man sofort ins Abseits gestellt. Kritik muss erlaubt sein, die Kritiker müssen natürlich auch die Meinung der Mehrheit akzeptieren und darauf nicht mit schrägen Verschwörungstheorien reagieren. Hermann Steinwandel, Bad Buchau
Liebe Leserinnen, liebe Leser,