Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Hauptstraße: Zwei Teststellen nehmen Betrieb auf
Ab kommendem Montag gibt es in der Mengener Innenstadt mehr Testangebote – Bus fährt in die Ortsteile
- Mit Unterstützung der Freiwilligen Feuerwehr, des DRKs, der Marien-Apotheke und einer wachsenden Zahl an ehrenamtlichen Helfern aus der Bevölkerung weitet die Stadt Mengen die Angebote für Corona-Schnelltests im Stadtgebiet weiter aus. Ab dem 3. Mai werden Interessierte täglich die Möglichkeit haben, sich an einem Ort im Stadtgebiet testen zu lassen.
Wie die Stadtverwaltung mitteilt, wird es zusätzlich zum Testzentrum an der Ablachhalle, die dienstags, freitags und sonntags von 18 bis 19.30 Uhr geöffnet hat und mit dem Auto angefahren werden kann, weitere Teststationen auf dem Kreuzplatz und vor dem Rathaus geben. Zusätzlich werden die Ortsteile Rulfingen, Rosna, Beuren und Blochingen einmal in der Woche mit einem Testbus angefahren (siehe Kasten).
Die erweiterten Angebote sind Teil der Test- und Öffnungsstrategie des Landkreises Sigmaringen. In den vier Pilotstädten Sigmaringen, Bad Saulgau, Pfullendorf und Mengen soll die Test-Infrastruktur geschaffen werden, die bei einer gesunkenen Sieben-Tage-Inzidenz erste Öffnungsschritte ermöglichen kann.
Auch wenn die Öffnungen derzeit noch nicht in Sicht sind, gehen die Organisatoren davon aus, dass die Einwohner das Angebot nutzen werden. „Die Leute, für die unsere Testzeiten an der Ablachhalle nicht so gut gepasst haben, bekommen jetzt zusätzliche Angebote“, sagt Frank Seeger, Kommandant der Mengener Feuerwehr. Obwohl die Lehrer sich in den letzten Wochen gemeinsam mit den Schülern in der Schule selbst getestet hätten, sei die Zahl der Teste an der Ablachhalle nicht zurückgegangen. „Wir liegen pro Testtag stabil bei rund 300 Testungen“, so Seeger. Weil allerdings die Tendenz erkennbar sei, dass immer mehr Menschen gern eine Negativ-Bestätigung bekommen wollen und deshalb nach dem Test im Auto nicht wieder wegfahren sondern warten, sei die Entwicklung einer App genau richtig.
Das Team der Marien-Apotheke von Simone Lutz wird die Teststation, für die ein Container vor dem Rathaus aufgestellt wurde, betreiben. „Wir bleiben weiter dabei, dass Tests nur nach einer Terminvereinbarung
stattfinden - per Mail oder Telefon“, sagt Simone Lutz. Sie hat die Erfahrung gemacht, dass sich viele gern auf eine feste Zeit verlassen und nicht warten wollen. Im Container würden die Tests im Fünf-Minuten-Abstand
genommen werden. „Hier können wir auch die Privatsphäre der Menschen wahren“, sagt Lutz. Vielen, gerade älteren Menschen, sei es unangenehm, wenn andere dabei zusehen könnten, wie der
Nasen-Abstrich genommen werde.
Das örtliche Unternehmen Schlösser unterstützt die Testaktionen mit der Sachspende von 300 Schutzschilden aus Plexiglas, die die Helfer bei der Testabnahme vor dem Gesicht tragen können. „Gerade für Brillenträger sind die sehr praktisch und sie drücken nicht“, lobt Frank Seeger, dessen Kräfte im Testzentrum bereits gute Erfahrungen mit den Schilden gesammelt haben. Sie ließen sich auch gut desinfizieren und müssten deshalb nicht gleich nach einmaligem Gebrauch weggeworfen werden. Laut Rainer Stotz, Vertriebsleiter bei Schlösser, hat die Firma bereits fünf Millionen solcher Plexiglasschilde gestanzt, die an der Halterung eines Frankfurter Unternehmens befestigt und dann vermarktet würden.