Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Watt nun, Herr Habeck?
Unsereiner hat es sprachlich einfach. In den hiesigen Nachbarländern Österreich und Schweiz wird ebenfalls Deutsch oder – bei den Eidgenossen – zumindest so etwas Ähnliches gesprochen. Im Norden ist das schwieriger: Der Däne redet eben Dänisch – und wenn es nach einer gewissen Tenna Bay geht, künftig immer seltener Deutsch. Bay ist Grundschullehrerin an der Herfølge Skole auf Seeland und hat vorgeschlagen, Deutsch aus den Lehrplänen zu streichen. „Ich finde, dass Deutsch eine veraltete Qualifikation ist, jetzt, wo wir so international geworden sind, dass sämtliche Kommunikation auf Englisch vonstatten geht“, sagte die Pädagogin, die selbst gar nicht Deutsch unterrichtet. Ausgerechnet jetzt! Denn mit einem pandemisch bedingten Jährchen Verspätung soll nun doch eigentlich das deutsch-dänische Freundschaftsjahr gefeiert werden!
Bay hat viel Widerspruch geerntet, von berufener Seite wurde aber auch eingeräumt, dass es zu wenige Deutschlehrer gibt. Womit wir bei Robert Habeck wären. Der Mann ist gefühlter Däne, beherrscht Dänisch fließend und hat in Roskilde studiert.
Seine vier Söhne sprächen untereinander dänisch, erzählt er gerne. Er selbst schreibt aber deutsche Kinderbücher, ist studierter Germanist – und hätte Zeit. Denn erste grüne Kanzlerin von Tyskland soll ja Annalena Baerbock werden. Dazu sagte Habeck: „Nichts wollte ich mehr, als dieser Republik als Kanzler zu dienen. Und das werde ich nach diesem Wahlkampf nicht.“Stattdessen könnte er kleinen Dänen Deutsch beibringen. Damit wäre der Republik vielleicht sogar besser gedient. (jos)