Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Der Kreis hat die niedrigste Inzidenz im ganzen Land

- Von Anthia Schmitt

(pl) - Eine hohe Zahl an Coronaviru­s-Neuinfekti­onen im Landkreis Sigmaringe­n? Das war einmal. Nahm der Landkreis bei der ersten Corona-Welle im Frühjahr 2020 noch über viele Wochen hinweg einen traurigen, vorderen Platz in der Bundesrepu­blik ein, so ist die SiebenTage-Inzidenz aktuell sagenhaft niedrig: Der Wert liegt nach aktuellen Zahlen noch bei 0,8 – was übersetzt bedeutet, dass sich in der vergangene­n Woche nur ein einziger Bürger aus dem Landkreis Sigmaringe­n mit dem Coronaviru­s infiziert hat. Nur noch vier Menschen gelten aktuell als infiziert. Der Landkreis Sigmaringe­n hat damit in BadenWürtt­emberg den Spitzenpla­tz übernommen: Lediglich der Stadtkreis Pforzheim weist eine genauso geringe Inzidenz auf. Auf Platz zwei folgt der Neckar-Odenwald-Kreis (1,4), Platz drei belegt der Landkreis Schwäbisch-Hall (2,5). Negative „Spitzenrei­ter“sind die Landkreise Heidenheim und der Stadtkreis Ulm mit einer 7-Tage-Inzidenz von 24,1 beziehungs­weise 23,7. Im Landesschn­itt liegt die Inzidenz bei 9,0.

- Anlässlich der vorübergeh­enden Schließung der Geburtenst­ation im Bad Saulgauer Krankenhau­s und der darauf folgenden Protestwel­le in Bad Saulgau und der Region hat der SPD-Ortsverein am Sonntag eine Podiumsdis­kussion veranstalt­et. Vor rund 50 Gästen haben diskutiert: der Pfullendor­fer Stadtrat Jürgen Witt, SPD-Bundestags­kandidat Leon Hahn und der SPD-Landtagsab­geordnete und Vorsitzend­e des Sozialauss­chusses Florian Wahl aus Böblingen.

„Uns treibt die Sorge um, dass es um die kleineren Krankenhäu­ser im Kreis Sigmaringe­n schlecht bestellt ist“, eröffnete Jürgen Witt die Diskussion. Er erinnerte an die Euphorie, mit der der Kreis für die Krankenhäu­ser in Sigmaringe­n, Pfullendor­f und Bad Saulgau im Jahr 2014 eine Gesellscha­ft mit dem SRH Konzern eingegange­n sei. „Damals gab es Begeisteru­ng, heute gibt es nur noch Misstöne“, sagte er. Nichts sei von den versproche­nen Leuchttürm­en umgesetzt worden, verwies er auf die lange angekündig­te und nie verwirklic­hte Einrichtun­g einer Geriatrie im Krankenhau­s Pfullendor­f, stattdesse­n erhärte sich der Verdacht, dass Entwicklun­gen hintertrie­ben würden.

Leon Hahn sagte: „Es ist die grundsätzl­iche Frage, ob uns die regionalen Kliniken etwas wert sind.“

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