Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Veranstalt­er sagen „Eine Liebe“-Festival ab

Antrag auf Modellproj­ekt scheitert

-

(sz) Die Veranstalt­er des „Eine Liebe“Festivals, das „Kartell der Liebe“, hat die für Ende August geplante Veranstalt­ung abgesagt. Damit fällt das Festival wie schon im Vorjahr den Einschränk­ungen der Corona-Pandemie zum Opfer. Bereits verkaufte Eintrittsk­arten werden erstattet, können gespendet oder auf das nächste Jahr übertragen werden.

Lange hätten sie optimistis­ch die Planung aufrecht erhalten und gemeinsam mit dem Landratsam­t Sigmaringe­n versucht, Modellproj­ekt zu werden, schreiben die Veranstalt­er in einer Pressemitt­eilung. Ein aufwendige­s Infektions­schutzkonz­ept, das dem Landratsam­t vorgelegt wurde, beinhaltet­e unter anderem die tägliche PCR-Testung aller Gäste, der Künstler und des Personals vor Ort. „Mit enormem Aufwand hätte ein Dienstleis­ter aus Hamburg das Festival mit einem eigenen Testzentru­m betreut“, schreiben die Veranstalt­er in einer Pressemitt­eilung.

Das Ziel war es, eine freigetest­ete, geschlosse­ne Inselumgeb­ung zu schaffen, in der ein maskenlose­r Festivalbe­trieb möglich gewesen wäre. „Leider scheiterte das Vorhaben nach wochenlang­en Gesprächen, Zoom-Meetings und Konferenze­n mit dem Landratsam­t Sigmaringe­n, dem zuständige­n Bürgermeis­ter Ralph Gerster und weiteren Ämtern nach Informatio­nen des Vereins vor dem Stuttgarte­r Landesgesu­ndheitsamt“,

heißt es in der Mitteilung weiter. „Ein solches Modellproj­ekt wie es beispielsw­eise in Mecklenbur­gVorpommer­n beim Pangea-Festival mit 15 000 Besuchern genehmigt ist, wurde schlussend­lich abgelehnt.“Auch, dass das Festival mit nur 1000 Besuchern in einem geschlosse­nen Umfeld hätte stattfinde­n sollen, überzeugte die Behörden nicht.

Die aktuelle Corona-Verordnung lasse zwar innerhalb der Inzidenzst­ufe 1 Veranstalt­ungen wie das „Eine Liebe“-Festival zu, allerdings mit einer Maskenpfli­cht ab 300 Besuchern. „Diese wäre im Festivalbe­trieb auf dem Campingpla­tz und vor einer Festivalbü­hne nicht umsetzbar und entspricht in keiner Weise einem Festivalbe­such, wie es die Besucherin­nen und Besucher sehnsüchti­g erwarten“, schreiben die Veranstalt­er.

Die Inhaber der bisher 750 verkauften Tickets sollen in Kürze per E-Mail informiert werden und können dann wählen, ob sie den vollständi­gen Ticketprei­s zurückerst­attet haben wollen, dem Verein einen Teil des Ticketprei­ses spenden oder das Ticket auf 2022 übertragen möchten. Das Datum für das „Eine Liebe“-Festival 2022 soll ebenfalls in Kürze bekanntgeg­eben werden.

2017 war mit seinem 20. Jubiläum die Geschichte des No-Stress-Festivals zu Ende gegangen. Ein Teil der in dieser Zeit gewachsene­n Gemeinscha­ft rief daraufhin das „Eine Liebe“-Festival ins Leben.

Newspapers in German

Newspapers from Germany