Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Lagerhalle mit Oldtimern fängt Feuer
Feuerwehr rückt am Montagabend zu zwei Einsätzen aus
- Zu zwei aufeinanderfolgenden Einsätzen ist am Montagabend die Feuerwehr erst in Mengen und kurz danach in Scheer ausgerückt. In Mengen geriet im Industriegebiet Niederbol eine Sandstrahlmaschine in Brand. In Scheer fing im Industriegebiet „Im Olber“eine Lagerhalle mit 14 Oldtimern Feuer. Es wurde vermutlich durch einen Defekt an einem Elektrogerät entfacht. Der Schaden wird auf etwa 500 000 Euro geschätzt. Bei beiden Einsätzen wurde niemand verletzt.
Im Mengener Freibad gab es ein Helferfest für diejenigen, die in den vergangenen Wochen und Monaten ihre Freizeit an den Corona-Teststationen geopfert hatten. Die Reihen der Helferinnen und Helfer lichteten sich aber schnell, als gegen 21.15 Uhr die Feuerwehr Mengen ins Industriegebiet Niederbol gerufen wurde. In einem Betrieb an der Lothringer Straße war eine Sandstrahlmaschine in Brand geraten. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte war die Betriebshalle verraucht, jedoch hatten alle Menschen den Bereich bereits verlassen. Mehrere Atemschutztrupps konnten den Brand rasch löschen, indem die Abdeckungen an der Maschine abgebaut wurden. Parallel dazu wurde die Halle bereits belüftet, sodass der Rauch abziehen konnte. Ein Übergreifen des Feuers auf andere Bereiche des Betriebs konnte verhindert werden. Unterstützt wurden die Maßnahmen durch die Feuerwehr aus Bad Saulgau, die weitere Atemschutzgeräte und Druckbelüfter an die Einsatzstelle brachte. Offensichtlich kommt ein technischer Defekt als Brandursache infrage.
Als die Feuerwehr mit den letzten Löscharbeiten beschäftigt war, wurde sie gegen 22 Uhr erneut alarmiert – dieses Mal ins Industriegebiet „Im
Olber“in Scheer. „In solch einem Fall müssen wir entscheiden, wie viele Einsatzkräfte wir entbehren können“, sagt Mengens Feuerwehrkommandant Frank Seeger. Auf der Anfahrt der Einsatzkräfte zeigte sich eine starke Rauchentwicklung aus einer ehemaligen Firma für Tiefkühlprodukte. In der Lagerhalle befinden sich inzwischen historische Fahrzeuge, Boote, Motorräder, Reifen und Ersatzteile, die in Brand geraten waren. Da das Drehleiterfahrzeug noch in Mengen im Einsatz war, wurde das Drehleiterfahrzeug aus Sigmaringen angefordert – ebenso Verstärkung der Feuerwehren aus Sigmaringendorf und Bad Saulgau sowie der Abteilung Heudorf. „Wir hatten dann fast gleichzeitig zwei Drehleitern – eine an der Bundesstraße 30 und eine im Innenhof “, sagt Scheers Bürgermeister Lothar Fischer, der Zugführer in Scheer ist. Durch den schnellen Innenangriff mit insgesamt sechs Atemschutztrupps konnte das Feuer schnell unter Kontrolle gebracht und eine weitere Ausbreitung verhindert werden. Unterstützt wurde das taktische Vorgehen der Einsatzkräfte durch eine Brandwand mit geschlossenen Brandschutztüren, die eine Ausbreitung auf den angrenzenden Hallenkomplex verhinderte. „Das Feuer hatte zum Glück zu wenig Sauerstoff, weil Fenster und Türen geschlossen waren“, so Lothar Fischer. Nachdem der Eigentümer der Lagerhalle der Feuerwehr versicherte, dass sich kein Mensch mehr in der Halle aufhält, galt die Strategie Sicherheit vor
Schnelligkeit. Der Brand konnte auch deshalb erfolgreich bekämpft werden, „weil wir ein gutes Aufgebot an Kräften gehabt haben“, ergänzt Fischer. Die B 30 war bis kurz vor Mitternacht gesperrt, der Einsatz gegen 2.30 Uhr beendet. „Der Brand hatte Potenzial für mehr. Deswegen sind wir froh, dass er einigermaßen glimpflich ausgegangen ist“, sagt Fischer. Außer den etwa 80 Feuerwehrleuten waren auch die Polizei sowie die DRK-Bereitschaften Scheer und Mengen im Einsatz.