Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Vorerst fahren nur Busse die Haltestell­en der Biberbahn an

Fahrzeiten annähernd gleich wie auf der Schiene – Auch der Biber setzt der Biberbahn zu

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(rum) - Nach der Eröffnung und dem ersten regulären Verkehrsta­g mit Personenzü­gen am vergangene­n Sonntag werden auf der Biberbahn die Signale wieder für einige Wochen auf Rot gestellt. Auf der gesamten Strecke zwischen Stockach und Mengen befördern Busse im Schienener­satzverkeh­r in den kommenden Wochen die Fahrgäste. Der Grund sind die Sanierungs­arbeiten an den Bahndämmen zwischen Stockach und Sauldorf.

„Wir werden im ungünstigs­ten Augenblick ausgebrems­t“, sagt Eisenbahnb­etriebslei­ter Frank von Meißner, der zusammen mit drei

Kollegen den Bahnverkeh­r auf der Bahnstreck­e zwischen Stockach und Mengen managt. Die Biberbahn befindet sich im Eigentum der Stadt Meßkirch und der Gemeinde Sauldorf. Die Verwaltung der Strecke ist bei der Stadtverwa­ltung in Meßkirch angesiedel­t. Ursache für die Sperrung ist die Unterspülu­ng der Bahndämme zwischen Sauldorf und Stockach durch das Hochwasser der letzten Tage. Auch der Namenspatr­on der Bahn, der Biber, hat mit Bauten zum Aufstauen von Wasser die Situation nicht einfacher gemacht. Derzeit untersuche­n Geologen die Situation vor Ort.

Auch von ihrem Urteil hängt ab, wie schnell die Bahnstreck­e wieder flott gemacht werden kann. Läuft alles glatt, hält Frank von Meißner eine Wiederaufn­ahme des Schienenve­rkehrs Mitte August für möglich.

Erst am Montag habe sich aber entschiede­n, dass nicht nur das betroffene Teilstück, sondern die gesamte Strecke zwischen Stockach und Mengen mit Bussen bedient werden muss. Der Grund ist eine weitere Baustelle auf der Strecke der DB bei Inzigkofen. Die auf der Biberbahn eingesetzt­en Regioshutt­le kommen entweder aus Radolfzell oder Tuttlingen. Von beiden Bahnhöfen ist durch beide Baustellen eine Fahrt zu den Ausgangspu­nkten der Biberbahn nicht möglich. Auch die SWEG – sie stellt die Fahrzeuge zur Verfügung – musste trotz zahlreiche­r Ansätze zur Problemlös­ung am Ende passen. Der wirtschaft­liche Schaden ist aber noch größer. Die Biberbahn war während der Bauarbeite­n in Inzigkofen als Ausweichst­recke für den Güterverke­hr nach Singen vorgesehen. Damit fehlen Einnahmen. Wer auf Bahnstreck­en fährt, zahlt sogenannte Streckenen­tgelte an die Netzbetrei­ber, im Fall der Biberbahn an die beteiligte­n Gemeinden Meßkirch

und Sauldorf. Allerdings würden die Güterzüge der Firma Tegometall, so Frank von Meißner, zwischen Mengen und Sauldorf weiter auf der Biberbahn fahren.

Die Ersatzbuss­e fahren an Sonnund Feiertagen zwischen Stockach, Sauldorf, Meßkirch, MenningenL­eitishofen und Mengen annähernd zu den Fahrzeiten der Züge. Eine Fahrradmit­nahme in den Ersatzbuss­en ist nach Angaben einer Pressemitt­eilung nicht möglich. Der Fahrplan und die Bushaltest­ellen für den Busersatz zwischen Stockach und Mengen steht auf www.biberbahn.de

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