Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Sonnenlugerschule setzt auf Biathlon
Die Fünft- bis Siebtklässler üben sich im Laufen und Schwimmen
- Die Sonnenlugerschule wird trotz der Einschränkungen der Corona-Pandemie den Schülerinnen und Schülern der Klassen 5, 6 und 7 ein Schulbiathlon bieten. Es soll in einem viel kleineren Format als in Vor-Corona-Zeiten ausgeführt werden. Schulleiter Joachim Wolf und Sportlehrer Björn Breimaier sind der Ansicht, dass die wichtigen Schulveranstaltungen nicht wieder komplett ausfallen sollten, wie im vorigen Jahr 2020.
„Wir haben die Vernunft walten lassen und nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft, die wir hätten dürfen“, erklärt Schulleiter Wolf. Die Sportveranstaltung wird auf zwei statt drei Disziplinen reduziert: 50 Meter Schwimmen und 700 Meter Laufen. Auf die Radstrecke wurde verzichtet, weil sie einen höheren Aufwand erfordert: „Wir prüfen im Vorfeld immer, ob die Räder tauglich sind. Es ist heute nicht mehr selbstverständlich, dass Kinder oder Jugendliche ein Fahrrad haben und richtig fahren können“, so Sportlehrer Breimaier. Als Biathlon sei die Sportveranstaltung für die Schülerinnen und Schüler weniger herausfordernd.
Die Veranstaltung sei für die Schülerinnen und Schüler aber wichtig. Das, was im Sportunterricht geübt wurde, sollte bei dem Sportfest erlebt werden. „Es ist der Gedanke der Gemeinschaftsschule: Sich erreichbare Ziele zu setzen und sie am Ende zu schaffen“, betont Schulleiter Wolf. Es gehe nicht um
Wettkampf, so Sportlehrer Breimaier. Manche Eltern kritisieren neuerdings die Sportwettkämpfe und Bundesjugendspiele als aus der Mode gekommen. Schulleiter Wolf vermutet, dass Eltern ihre Ängste auf die Kinder projizieren, dass sie sich Sorgen machen: Die Kinder könnten ausgelacht oder enttäuscht sein, wenn sie nicht die besten Leistungen schaffen. „Beim Biathlon starten die Jugendlichen nicht gegen andere, sondern zusammen mit den anderen. Alle erreichen das Ziel, alle sind Sieger. Sie bekommen den Applaus aller und das traditionelle Geschenk als Erinnerungsstück“, erklärt Breimaier weiter. Es gehöre zu den Erfahrungen des Lebens, dass Kinder in einem Fach besser sind als in dem anderen, betont Schulleiter Wolf.
Dieses Jahr wird esein grünes Handtuch geben, weil die Organisation des Biathlons erst kurzfristig begonnen wurde, weil lange unsicher war, ob es stattfinden darf. Finanziert werden sie durch die Kreissparkasse und Volksbank Mengen, die Firmen Schlösser, Reisch Bau und Therapeutikum.
Statt morgens um 5 Uhr wird die Strecke erst um 7 Uhr aufgebaut. Die Sportveranstaltung beginnt um 9 Uhr und endet um 12 Uhr. Das Freibad ist an diesem Morgen für den Schulbiathlon reserviert. „Die Stadtwerke, der Leiter des Freibades Christian Dinser, Frank Bauer mit dem Bauhof unterstützen uns sehr gut“, sagt Breimaier. Nachmittags werde das Freibad für die Öffentlichkeit wieder geöffnet sein.
Sechs Lehrer, die jeweiligen Klassenlehrer sowie Schülerinnen und Schüler helfen aktiv als Streckenposten und Schulsanitäter mit. „Jugendliche übernehmen Verantwortung. Sie machen die Erfahrung, dass wir ihnen die Aufgaben zutrauen und dass sie es können“, erklärt Schulleiter Wolf. Das seien ebenfalls wichtige Erfahrungen. Das Hygiene-Konzept sieht vor, dass sich morgens vor dem Start alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der Schule testen, dass die Klassen im Schwimmbad beieinander bleiben und Abstand halten. „Schwimmen ist eine kontaktarme Disziplin und Laufen sowieso“, erklärt Sportlehrer Breimaier.
In den vergangenen Wochen waren die Sportlehrer sehr viel beim Schwimmen mit den Schülerinnen und Schülern. Es sei erschreckend gewesen zu sehen, wie viele schon nach einem Corona-Jahr nicht mehr so gut schwimmen können. Auch die Kinder der Grundschule hätten das Schwimmen teilweise verlernt. „Das ist gefährlich, wenn Familien im Sommer in die Badeseen gehen und glauben, dass ihre Kinder noch gut schwimmen können“, warnt Sportlehrer Breimaier und empfiehlt Schwimmbäder zu besuchen, weil das Becken überwacht werde.