Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
FC Ostrach stellt sich neu auf
Martin Rawe gibt den Vorsitz an Simon Günter, Christian Ostermaier und Matthias Halder ab
- Der FC Ostrach wird künftig von drei gleichberechtigten Vorsitzenden geführt. Das haben die Mitglieder am Freitagabend bei der Hauptversammlung in der Buchbühlhalle entschieden. Die Posten übernehmen Simon Günter, Christian Ostermaier und Matthias Halder.
Die Vorsitzenden Martin Rawe und Marco Küchler wollten beide ihr Amt abgeben und hatten sich um Nachfolger bemüht. „Es war schwierig, Ersatz zu finden. Also haben wir überlegt, die Vorstandschaft breiter aufzustellen“, berichtete Rawe. Die Idee: Statt eines Vorsitzenden gibt es künftig drei, die sich jeweils um einen eigenen Bereich kümmern – Verwaltung, Sport sowie Facility und Veranstaltungen. Für diese Veränderung musste zunächst die Satzung des Vereins angepasst werden, was die 55 stimmberechtigten Anwesenden einstimmig beschlossen.
Die Ämter der Vorstandschaft werden in zwei Gruppen unterteilt, sodass nie alle Posten gleichzeitig zur Wahl stehen. Für zunächst ein Jahr ist Matthias Halder als Vorsitzender für Facility und Veranstaltungen gewählt. Zu seinen Aufgaben wird auch das Pfingstturnier gehören, da der Posten des Turnierleiters mit der Satzungsänderung gestrichen wurde. Kassier bleibt KarlHeinz Kraus, Raphael Vetter Vorsitzender des Spielausschusses, Michael Heilborn stellvertretender Jugendleiter. Zwei Jahre dauert die Amtszeit für Simon Günter als Vorsitzender für Verwaltungsaufgaben und Christian Ostermaier als Vorsitzender für den Bereich Sport. Jugendleiter bleibt Charly Fischer. Das Amt des Schriftführers ist noch unbesetzt, kommissarisch übernimmt Simon Günter die Aufgabe.
Rawe bedankte sich zum Abschied für die Unterstützung in den vergangenen Jahren. 2015 hatte er das Amt übernommen. „Es gab Höhen und Tiefen, aber die Höhen haben ganz klar überwogen“, sagte Rawe. Das habe jüngst etwa das Jubiläumsjahr gezeigt, bei dem die Ehrenamtlichen etwas Grandioses auf die Beine gestellt hätten. Aus beruflichen und privaten Gründen könne er den Vorsitz aber nicht mehr übernehmen. Simon Günter dankte Rawe stellvertretend für seine produktive Arbeit als Vorsitzender, in dessen Amtszeit unter anderem das Kunstrasenprojekt, das neue Kassenhäuschen und die neue Bestuhlung umgesetzt wurden.
Da die Hauptversammlung im vergangenen Jahr aufgrund der Corona-Pandemie ausgefallen ist, stellte Kassier Karl-Heinz Kraus die Zahlen für beide Jahre vor. 2019 schloss der Verein mit einem Minus von rund 10 000 Euro ab. Rund 5000 Euro machte der Verlust beim Pfingstturnier aus. „Es haben schlichtweg die Zuschauer gefehlt. Angesichts des enormen Aufwands und des Engagements von uns allen ist das natürlich sehr schade“, sagte Kraus. Im vergangenen Jahr sahen die Zahlen wieder besser aus – auch wenn aufgrund der Pandemie sehr viel weniger stattgefunden hat. Rund 2500 Euro Gewinn ist durch die Bewirtung beim OHATreffen in der Kasse verblieben, zudem gab es im Lauf des Jahres Corona-Zuschüsse für den Verein. Letztendlich kam ein Plus von rund 15 000
Euro zusammen, der Kassenbestand betrug Ende 2020 rund 73 000 Euro. Kassenprüfer Rene Küchler bestätigte, dass Kraus einen einwandfreien Job gemacht habe. „Ich sehe mit Blick auf Investitionen wie die Flutlichtanlage angesichts der guten Kassenlage auch kein finanzielles Risiko“, sagte Küchler. So stand auch der Entlastung der Vorstandschaft nichts im Wege, die Bürgermeister Christoph Schulz übernahm.