Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Kunsthistorikerin klärt über die Wurzeln der Wirtshausnamen auf
Vortrag findet am Samstag, 4. September, im Kloster Habsthal statt
(sz) - Wirtshausnamen und ihre Geschichte sind das Thema beim nächsten Klostersamstag im Benediktinerinnenkloster Habsthal am 4. September. Los geht es um 14 Uhr, wenn Kunsthistorikerin und Oberschwäbin Dr. Helga MüllerSchnepper auf eine Reise in die Vergangenheit einlädt.
Wie das Kloster mitteilt, haben Wirtshausnamen drei Wurzeln: Die ältesten sind die Herbergen für die Pilger und Wallfahrer, denn durch Oberschwaben ging der große Weg nach Santiago di Compostela beispielsweise mit Stationen in Steinhausen und Konstanz.
Dazu kamen ab dem 15. Jahrhundert die Herbergen für den Handel, wie etwa der Großen Ravensburger Handelsgesellschaft. Weil die Heiligen Drei Könige und vor allem „Caspar, der Mohr“als Beschützer der Reisenden und Kaufleute galten, hat der heute so verrufene Name eine lange und ehrwürdige Tradition.
Genauso wichtig waren die Wirtshäuser für die städtische und dörfliche Selbstverwaltung in Oberschwaben. Die mündigen Bürger und
Bauern trafen sich ursprünglich unter der Linde, dem grünen Baum. Ab dem späten Mittelalter aber erledigten sie ihre Streitfälle im Wirtshaus.
Im Anschluss an den Vortrag findet eine Weinprobe statt. Der Wein stammt aus Südtirol, weil das Kloster Habsthal zum Kloster MuriGries in Bozen gehört. Muri-Gries ist mehr als eine Kellerei. Hier führt nicht nur das Miteinander von klösterlichem Leben und betriebsamer Kellereiarbeit tagtäglich Regie, sondern auch die Arbeit in den eigenen 35 Hektar Weinbergen in den besten Lagen in und um Bozen.
Der Eintritt zum Vortrag ist frei, Spenden sind willkommen. Die Weinprobe mit drei Weinen kostet 18 Euro pro Person. Der nächste Termin ist der 2. Oktober. Dann geht es um das Mittelalter und das Leben von Beginen und Ordensleuten.
Wegen Corona ist eine Anmeldung erforderlich unter Telefon 07585/ 656 oder per E-Mail an
info@kloster-habsthal.de