Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Ärzte im Kreis Ravensburg wollen weiter am Impffortschritt mitarbeiten
Kreisärztechef rechnet mit steigender Nachfrage nach den Ferien – Neuinfektionen oft bei Reiserückkehrern
(len) - Experten erwarten eine vierte Corona-Welle, Urlaubsrückkehrer bringen das Virus aus ihren Ferien mit in die Region und stecken mitunter ungeimpfte Kollegen, Familienmitglieder oder Freunde an. Die Nachfrage nach Impfungen hat zuletzt angezogen, doch niedergelassene Ärzte ziehen sich angeblich vermehrt aus der Impfkampagne zurück, wie die Tageszeitung „Welt“berichtete. Die wichtigsten Antworten zur aktuellen Situation.
Wie viele Corona-Fälle gehen auf Reiserückkehrer zurück?
Das ist häufig der Fall. Nahezu jede zweite Neuinfektion, die am Dienstag im Kreis Ravensburg registriert wurde, hat einen Reisebezug, wie das Landratsamt am Dienstagabend mitteilte.
Wie steht es um den Impffortschritt im Kreis Ravensburg?
wenig bestätigen wie die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg. „Wir können nicht genau sagen, wer am Anfang geimpft hat und wer jetzt noch impft“, sagt Sprecherin Eva Frien. Ärzte müssten ihren Einstieg ins oder Ausstieg aus dem Impfen gegen Corona nicht melden. Die Impfungen müssen zwar dokumentiert werden – wenn aus einer Praxis aber keine Meldung erfolge, könne das auch daran liegen, dass die Praxis wegen Urlaubs geschlossen ist oder sich kein Patient impfen lassen wollte, erklärt Frien. Sie fügt hinzu: „Im Augenblick haben wir eher das Problem, dass zu wenig Impflinge da sind, es gibt genügend Impfstoffe, genügend Arztpraxen und mobile Impfteams sowie attraktive Aktionen, aber die Bevölkerung muss für die Impfung gewonnen werden.“
Was kann der Grund für die Abkehr niedergelassener Ärzte von der Impfkampagne sein?