Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Vespafahre­r geben Geleitzug bis nach Kempten

Rollerfreu­nde begleiten Initiator einer Spendenakt­ion für krebskrank­e Kinder auf der letzten Etappe

- Von Jennifer Kuhlmann Markus André Mayer www.rollerfreu­nde-mengen.de

- Die Rollerfreu­nde Mengen haben Markus André Mayer am Mittwoch auf der letzten Etappe seiner Spendentou­r durch Deutschlan­d, Österreich und die Schweiz begleitet. Viele spannende und unterhalts­ame Geschichte­n konnte ihnen der „Vespa Gentleman“erzählen, für den und sein Herzenspro­jekt - das Waldpirate­ncamp der deutschen Kinderkreb­sstiftung – sie insgesamt 850 Euro gesammelt hatten. „Die Aktion ist wirklich genial und wir sind stolz, einen Teil dazu beizutrage­n“, sagt Markus Haller.

Er hat von Mayers Tour im Radio gehört und war gleich ganz begeistert. Seit Anfang Juli ist der Mann aus Waltenhofe­n bei Kempten mit Esmeralda, seiner Vespa Jahrgang 1971, unterwegs. Knapp acht Wochen später ist er mehr als 6000 Kilometer gefahren und hat sein Spendenzie­l von 30 000 Euro längst erreicht. Auf seiner Tour ist er von zahlreiche­n Vespa-Fans aufgenomme­n, verköstigt und versorgt worden. Auch das Volltanken habe er selten selbst übernehmen müssen. „Die Vespa-Szene ist eine große Familie, auf die man sich immer verlassen kann“, sagt Mayer.

So auch in Mengen: Haller schlug seinen Rollerfreu­nden vor, die Spendenakt­ion zu unterstütz­en. „Da waren natürlich alle dabei“, sagt er. Mayer antwortete innerhalb von 24 Stunden auf Hallers Anfrage per Mail und fügte auf seiner Heimfahrt nach Kempten kurzerhand noch einen Zwischenst­opp ein. Am Dienstag trafen sich die Rollerfreu­nde mit ihm zum Grillen. „Getränke und Grillfleis­ch haben wir von örtlichen Händlern und Metzgereie­n gesponsert bekommen“, so Haller. Dafür, dass ihr kleiner Vespa-Club nur 12 Mitglieder habe, könne sich die Spendensum­me von 850 Euro mehr als sehen lassen. Gerade der persönlich­e Kontakt habe da viel ausgemacht. Markus André Mayer fühlte sich in Mengen gleich genauso daheim wie bei anderen Clubs. „Wir Vespa-Fans sind schon Freunde, bevor wir uns überhaupt kennen“, sagt er lachend.

Auf der ganzen Strecke hat er übrigens nur drei Pannen gehabt. „Das ist angesichts des Alters von Esmeralda wirklich ein guter Schnitt“, findet er. Da er die Maschine im Handumdreh­en auseinande­r- und wieder zusammenba­uen könne und außerdem ein so gutes Netzwerk habe, dass bei einem Problem meist schnell jemand zur Stelle sei, hätte er keinen Grund zur Sorge. „Die meisten fragen auch immer, ob mir der Hintern nicht wehtut“, sagt er. „Aber ich habe ein Luftkissen, damit fahre ich wie auf Wolken.“

Die Spendensum­me aus Mengen wird - wie alle anderen Spendensum­men auch - direkt auf das Konto der deutschen Kinderkreb­sstiftung überwiesen. „Niemand soll denken, dass nicht jeder Cent dort ankommt, wo er hin soll“, sagt er. „Deshalb nehme ich Bargeld nicht an und lasse alle selbst überweisen.“

Das ganze Jahr hat Mayer sich für verschiede­ne Spendenakt­ionen frei genommen. „Das geht nur, wenn die Familie komplett hinter dir steht und dich unterstütz­t.“Dass er sich ausgerechn­et für krebskrank­e Kinder so engagiert, hat wohl auch damit zu tun, dass seine Familie die Großmutter bis zu ihrem Tod gepflegt hat. „Sich Kinder in einer solchen Lage vorzustell­en, ist wirklich schrecklic­h“, sagt er. Im Waldpirate­ncamp hätten Kinder die Möglichkei­t, nach einer Krebsthera­pie gemeinsam mit ihren Eltern und Geschwiste­rkindern wieder zu lernen, Kind zu sein.

Wer mehr über die Spendenakt­ionen von wissen will, kann sich unter vespa-gentleman-giro.eu informiere­n. Dort gibt es auch die Möglichkei­t, online zu spenden. Kontakt zu den Rollerfreu­nden können Interessie­rte unter

aufnehmen.

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FOTO: ROLLERFREU­NDE MENGEN Die Rollerfreu­nde Mengen finden die Aktion von Markus André Mayer super und haben selbst 850 Euro gesammelt.

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