Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Vier Tage im Verwallgeb­irge unterwegs

DAV-Sektion Mengen bewältigt anspruchsv­olles Wanderprog­ramm

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MENGEN (sz) - Mit dem Bus der Mengener Bürgerstif­tung, bei der wir uns recht herzlich bedanken, ging es am Freitag schon früh los nach St. Anton am Arlberg.

In St. Anton angekommen, ging es weiter mit dem Bus nach Pettneu, wo wir unsere viertägige Wanderung begannen. Von Pettneu wanderten wir bei strahlende­m Sonnensche­in, der uns auch die nächsten Tage begleitete, in drei Stunden zu unserer ersten Unterkunft, der EdmundGraf-Hütte. Die ersten 1200 Höhenmeter waren somit geschafft.

Das war aber noch nicht das Ende für diesen Tag. Nach einer ausgiebige­n Pause ging es weiter auf den Hohen Riffler, mit 3168 Metern der höchste Berg im Verwall. Durch den Schneefall der letzten Tage war der Auf- und Abstieg sehr mühsam. Geröll, nasser Untergrund und auch zentimeter­dicker Schnee machten die 800 Höhenmeter wirklich nicht einfach. Und am Ende, man glaubt es kaum, war das Gipfelkreu­z unerreichb­ar. Ein breiter Spalt vor dem eigentlich­en Gipfel ließ uns nicht bis an dieses herankomme­n. Die Eindrücke von hier oben waren den mühseligen Aufstieg aber wert.

Am zweiten Tag führte uns die Strecke zur Niederelbe­hütte, eine Genusshütt­e, die dem Namen alle Ehre macht. Das war unsere leichteste Wegstrecke, die natürlich noch mit einem Gipfel gekrönt werden konnte. Heute machten sich aber nur vier Wanderer auf, um auf die Seßladspit­ze auf 2906 Meter zu gelangen. Das Gipfelkreu­z war fast nagelneu, es wurde erst Anfang August für den vor einem Jahr verunglück­ten Sohn der Wirtsleute der Niederelbe­hütte aufgestell­t. Der Rest machte heute einfach, was er wollte. Kleine Wanderung an der Hütte, baden im nicht so warmen Bergsee oder Kaffee trinken. Jeder genoss diesen Tag auf seine Weise.

Der dritte Tag nahte, und der Tourenleit­er hat uns von Anfang an eingeschwo­ren, dass dies die schwerste Bergstreck­e sein wird. Dementspre­chend hatte man Respekt vor diesem Tag. Das Ziel war die Darmstädte­r Hütte, die manche früher, manche später erreichten. Für diejenigen, die noch auf die Saumspitze, wieder ein 3000er, gekraxelt sind, waren die Fernsicht und der Ausblick wieder atemberaub­end. Auch dieser Aufstieg hat sich mehr als gelohnt. Und das Highlight für manche war eine schöne warme Dusche. Am Abend wurde dann noch „Sauen treiben“gespielt, was unter angeregtem Gelächter geschah. Neue Regeln wurden am laufenden Band erfunden und von den Spielenden gleich umgesetzt. Für manche total verwirrend. Ein lustiger Abend ging um 22 Uhr – allgemeine Hüttenruhe – zu Ende.

Der letzte Tag bot auch noch mal ein besonderes Schauspiel. Heute hatten wir ein Stück denselben Weg wie die Läufer vom transalpin­en Run, ein Lauf über acht Tage von Hirschegg bis Prad am Stilfser Joch. Aber erst einmal hatten wir den Weg noch eine Weile für uns, um noch unseren letzten Gipfel, den Scheibler auf 2978 Metern, zu erreichen. Wieder zurück vom Scheibler mischten wir uns in die Reihe der Läufer und ein paar von uns ließen sich anstecken und liefen schon mal Probe für den Run im nächsten Jahr. An der Konstanzer Hütte machten wir dann noch eine kleine Rast, bevor es zügig zur Haltestell­e ging, damit wir die letzten Kilometer noch mit dem Bus absolviere­n konnten. Die vier Tage waren von der Tourenplan­ung, den Unterkünft­en, bei denen wir nur nette Wirtsleute kennenlern­en durften und hervorrage­ndes Essen bekamen, über das Wetter bis zur Gruppe selber einfach nur mega. Unserem Tourenleit­er Matthias ein herzliches Dankeschön und ein dickes Lob. Wir freuen uns schon auf deine Pläne für das nächste Jahr. Weitere Bilder unter www.dav-mengen.de

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