Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Bei Hymer stehen Produktion­sstopps an

In Bad Waldsee droht trotz voller Auftragsbü­cher Kurzarbeit

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(hey) - Den HymerMitar­beitern in Bad Waldsee drohen Kurzarbeit und Produktion­sstopps und das, obwohl die Nachfrage nach Wohnmobile­n steigt und steigt. Das hat EHG-Vorstandsc­hef Martin Brandt bei der Online-Pressekonf­erenz der Erwin-Hymer-Group am Donnerstag­morgen bekannt gegeben.

Auf ein Rekordjahr mit einem Jahresumsa­tz von 2,7 Milliarden Euro blickt die EHG zurück. Und der Trend hält ungebroche­n an, wie Brandt während der rund 30-minütigen, digitalen Pressekonf­erenz verkündete. Das Interesse an CamperVans und Reisemobil­en ist groß. Und obwohl die Fahrzeuge begehrt sind, droht den Produktion­smitarbeit­ern

Kurzarbeit. Der Grund: Massive Lieferengp­ässe. Es gibt „drastische Verzögerun­gen bei den Fahrgestel­len“, erklärte Brandt und machte deutlich, dass es in den kommenden Monaten immer wieder zu Produktion­sstopps kommen kann: „Das ist wirklich paradox: Es kommt zu Kurzarbeit bei vollen Auftragsbü­chern.“Um diese Entwicklun­g mittelfris­tig abzufedern, würden bereits Gespräche mit möglichen zusätzlich­en Lieferante­n laufen.

Dennoch vergrößert sich der Produktion­sstandort in Bad Waldsee bekanntlic­h, wie auch Brandt auf Nachfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“während der Pressekonf­erenz verkündete. Aktuell wird eine neue Halle gebaut, in der Chassis zusammenge­setzt werden. Bei einem Chassis handelt es sich um den Aufbau beziehungs­weise den Rahmen eines Wohnmobils. „Die Halle geht im Frühjahr 2022 in Betrieb“, verdeutlic­hte EHG-Vorstandsc­hef Martin Brandt den Zeithorizo­nt. Zu einer etwaigen weiteren Produktion­shalle, in der eine sogenannte SandwichTe­ilefertigu­ng realisiert werden könnte, machte Brandt keine Angaben. Hymer-Manager Jan Francke ging auch auf das Thema Nachhaltig­keit ein und stellte eine klimaneutr­ale Produktion bis zum Jahr 2050 in Aussicht. Der CO2-Ausstoß habe in den vergangene­n beiden Jahren bereits halbiert werden können und bis 2030 sollen weitere, deutliche Einsparpot­enziale genutzt werden.

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