Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Nichts Besonderes in der alten Heimat
Peter Russell fährt erstmals als Trainer der Ravensburg Towerstars zum EHC Freiburg
- Peter Russell lächelt nur ganz kurz und schüttelt dann den Kopf: „Es geht nicht um mich, es geht um das Team. Ich spiele ja schließlich nicht, sondern stehe nur auf der Bank“, sagt der Schotte. Ein klein bisschen mehr als sonst freut sich Russell aber natürlich schon auf das Auswärtsspiel am Freitag. Schließlich geht es zu seinem Ex-Team EHC Freiburg (19.30 Uhr/SpradeTV). Die Freiburger hat Russell zwei Jahre lang sehr erfolgreich trainiert. „Jetzt habe ich aber ein neues Projekt mit den Towerstars.“
Mit seinem neuen Arbeitgeber will Peter Russell auch in seiner alten Wahlheimat gewinnen. „Wir müssen bereit sein und auswärts ein gutes Spiel machen“, sagt der TowerstarsTrainer. Der schlechte Saisonstart der Freiburger – erst 0:3 gegen Frankfurt, dann 3:7 in Bad Tölz – ist für die Ravensburger nicht mehr als eine kleine Randnotiz. „Natürlich wollen wir jedes Spiel gewinnen“, sagt Stürmer Fabian Dietz, um dann noch eine beliebte Profifloskel nachzuschieben: „Es gibt keine leichten Spiele, jeder kann in dieser Liga jeden schlagen.“
Für das Wochenende gegen Freiburg und die Bayreuth Tigers (Sonntag, 18.30 Uhr, CHG-Arena) nehmen sich Fabian Dietz und seine Kollegen die vollen sechs Punkte vor. „Wir haben eine super Mannschaft“, sagt Dietz. Der 22-Jährige stand in den vergangenen beiden Jahren bei den Eisbären Berlin in der DEL unter Vertrag, machte aber auch einige Spiele für den Kooperationspartner Lausitzer Füchse in der DEL 2. Bei den Towerstars setzen Peter Russell und der Geschäftsführer Sport, Daniel Heinrizi, große Stücke auf Dietz. Das zeigte sich in den ersten Wochen schon in der Reihenzusammenstellung.
Fabian Dietz bildet die erste Ravensburger Sturmreihe mit Sam Herr und Charlie Sarault. „Das ist eine Chance für mich, um mich zu zeigen“, sagt er. „Ich fühle mich wohl.“Nur mit einer Sache ist der 22-Jährige noch überhaupt nicht zufrieden: „Ich sollte jetzt mal meine Torchancen nutzen, ich habe in den ersten beiden Spielen viel liegen gelassen.“
In Freiburg wird es für die Towerstars auch darum gehen, weniger Strafzeiten zu kassieren. Vier der sechs Gegentreffer an den ersten beiden Spieltagen fielen in Unterzahl. „Defensiv sind wir im fünf-gegenfünf also gut gestanden“, sagt Peter Russell. „Die Strafen kosten halt Kraft.“Der Trainer freut sich, dass er wieder volle vier Reihen zur Verfügung hat.
Zwar fallen im Sturm Andreas Driendl und Ingolstadts Förderlizenzspieler Samuel Dubé verletzt aus. Aber der Ravensburger Kooperationspartner hat in Wojciech Stachowiak einen neuen Stürmer nach Oberschwaben geschickt. „Er spielt clever und bringt uns Qualität“, sagt Russell. Im Training lief Stachowiak, ein 22-jähriger gebürtiger Pole mit deutschem Pass, neben Robbie Czarnik und Josh McDonald auf.
Kilian Keller steht inzwischen zwar wieder im Mannschaftstraining, ein Einsatz kommt für den Verteidiger aber noch zu früh. Beim 28Jährigen, den Russell von Beginn der Vorbereitung an gelobt hat, will der Trainer nichts riskieren und ihn nicht zu früh einsetzen. Die Saison ist schließlich noch lang.
Nach Freitag wird es mindestens drei weitere Duelle mit dem EHC geben. „In Freiburg hat es mir sehr gut gefallen, das Team und die Fans waren gut zu mir, auch meine Familie hat sich wohlgefühlt“, sagt Peter Russell, der sich freut, die Fans nach mehr als einem Jahr wiedersehen zu können.