Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Zwei Brände und sieben Einbrüche
Fälle ereignen sich innerhalb von zwei Tagen in Biberach – Nächtliche Fahndung erfolglos
- Zwei Brände und sieben Einbrüche hat es innerhalb von zwei Tagen in Biberach gegeben. Fast alle Tatorte befinden sich im Stadtgebiet. Eine nächtliche Großfahndung der Polizei blieb erfolglos. Der oder die Täter sind noch nicht gefasst. Angst um ihre Sicherheit müssten die Biberacher Bürgerinnen und Bürger aber nicht haben: „Die Polizei ist jetzt sensibilisiert und wird in Biberach verstärkt unterwegs sein“, sagt Wolfgang Jürgens, Pressesprecher beim Polizeipräsidium Ulm.
Nachdem in der Nacht zum Mittwoch ein Corona-Testzentrum in der Freiburger Straße gebrannt hatte, musste die Freiwillige Feuerwehr Biberach bereits am Mittwochabend wieder ausrücken, um einen weiteren Brand in einem Gebäude in der Ehinger Straße zu löschen. An beiden Ort wurde darüber hinaus auch noch eingebrochen, bevor die unbekannten Täter wohl die Brände gelegt hatten. Ebenso eingebrochen wurde in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch in der Bleicherstraße.
Die Einbruchsserie reißt auch in der folgenden Nacht, also von Mittwoch auf Donnerstag, nicht ab: Fünf weitere Tatorte sind der Polizei bekannt. Es handelt sich um zwei Einbrüche in der Ehinger Straße, einen im Steinbeisweg, einen in der Museumstraße und einen am Holzmarkt. Die Beamten fahndeten noch nachts mit zahlreichen Streifen nach den unbekannten Tätern oder dem unbekannten Täter. Spezialisten der Polizei sicherten die Spuren. Auch ein Polizeihubschrauber kreiste gegen zwei Uhr über der Innenstadt. Bislang sind der oder die Täter noch auf der Flucht. Die Polizei Biberach hat die Ermittlungen aufgenommen und prüft, inwiefern die Einbrüche in Zusammenhang stehen könnten. „Wir können noch nicht sagen, ob es sich um einen oder um mehrere Täter handelt“, sagt Wolfgang Jürgens. „Das werden die weiteren Ermittlungen ergeben.“
Gegen 21.30 Uhr meldete ein Zeuge Rauch aus einem Schuppen auf einem Firmengelände in der Ehinger Straße. Schnell konnte die Freiwillige Feuerwehr Biberach den Brand löschen. Insgesamt waren 60 Einsatzkräfte
der Abteilungen Biberach, Ringschnait, Stafflangen und Mettenberg mit zwölf Fahrzeugen sowie DRK und Polizei vor Ort. Ersten Ermittlungen der Polizei zufolge schlug ein Unbekannter eine Scheibe ein und gelangte ins Innere des Gebäudes. Danach dürfte der Einbrecher wohl das Feuer gelegt haben und flüchtete. Eine Schadenshöhe lässt sich bislang noch nicht bekannt.
Der nächste Einbruch ließ nicht lange auf sich warten: Gegen 22.30 Uhr verschaffte sich ein Einbrecher
durch eine nicht abgeschlossene Hintertür Zutritt zu einem Wohngebäude in der Ehinger Straße. Von den Bewohnern unbemerkt fand er in zwei Wohnungen Bargeld und flüchtete.
Ein weiterer Einbruch ereignete sich gegen 0.30 Uhr im Steinbeisweg. Ein Einbrecher hebelte eine Tür an dem Wohnhaus auf. Ein Zeuge bemerkte die Tat und überraschte den Unbekannten, der daraufhin flüchtete. An der Tür blieb Sachschaden zurück.
Nur rund 15 Minuten später, gegen 0.45 Uhr, überraschte ein Zeuge in der Museumstraße ebenfalls einen Einbrecher. Der Zeuge schrie den Unbekannten an, woraufhin dieser flüchtete.
Den fünften und somit letzten Einbruch in der Nacht zum Donnerstag registrierte die Polizei kurz nach ein Uhr in der Straße Holzmarkt. Auch hier versuchte ein Einbrecher eine Tür aufzuhebeln. Eine Bewohnerin wurde durch den Lärm aufmerksam und schaute nach. Dadurch vermutlich gestört, war der Einbrecher mittlerweile geflüchtet.
Die Polizei hat die Zeugen, die den Einbrecher überrascht haben, bereits befragt und verschiedene
Personenbeschreibungen des Täters bekommen. „Es war in allen Fällen ein Mann“, sagt Polizeisprecher Jürgens. „Die Personenbeschreibungen sind allerdings nicht einheitlich, aber das ist immer so, wenn Menschen jemanden beschreiben müssen. Wir suchen nun nach Übereinstimmungen und werden die Zeugen auch nochmals in aller Ruhe befragen.“Zumal sich die Polizei auch Erkenntnisse aus der Spurensicherung erhofft.
Polizeisprecher Wolfgang Jürgens rät den Bürgerinnen und Bürger, sich von den Experten der Biberacher Polizei in Sachen Einbruchsschutz beraten zu lassen. „Denn Einbrüche gibt es das ganz Jahr über, wenn auch nicht so gehäuft wie aktuell.“
Die Ermittler suchen nun Zeugen und fragen: Wer hat von Mittwoch auf Donnerstag verdächtige Personen oder Fahrzeuge in der Ehinger Straße, Steinbeisweg, Museumstraße und Holzmarkt gesehen? Wem ist sonst etwas Verdächtiges aufgefallen und kann Hinweise geben? Zeugen werden gebeten, sich bei der Polizei unter Telefon 07351/4470 zu melden.