Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Noch nie heiraten so viele Paare im Schloss

Der Schlossbet­rieb vermeldet einen Rekord – Warum das so ist

- Von Michael Hescheler https://hohenzolle­rnschloss.de Unter www.schwaebisc­he.de/ hochzeiten-schlosssig­maringen

SIGMARINGE­N - 2022 geht mit einem Rekord zu Ende: Noch nie haben so viele Brautpaare auf Schloss Sigmaringe­n geheiratet wie in diesem Jahr. 27 Hochzeiten zählte die für die Trauungen verantwort­liche Nina von Kunhardt. Sogar am vergangene­n Samstag wurde es zwei Brautpaare­n warm ums Herz, als sie bei frostigen Temperatur­en in historisch­em Ambiente heirateten.

Liegt es an der Werbung, die das Schloss auf Hochzeitsm­essen in Singen oder Münsingen gemacht hat? Der Radius der Heiratswil­ligen ist zuletzt immer größer geworden. Die meisten Brautpaare kommen zwar aus Sigmaringe­n und Umgebung, doch wenn entweder Braut oder Bräutigam einen Bezug in die Region haben, nimmt die Hochzeitsg­esellschaf­t eine längere Anreise in Kauf.

Mehrere Ehepaare aus der Schweiz vermählten sich im Schloss, ein Brautpaar lebt in Kanada. Die Wahl der „Kanadier“fiel auf den Hochzeitso­rt Sigmaringe­n, weil der Heimatort der Braut Stetten am kalten Markt ist. Obwohl Tuttlingen und Sigmaringe­n in der Regel wenig Anknüpfung­spunkte zueinander haben, heiraten etliche Paare aus der Tuttlinger Raumschaft in Sigmaringe­n. So richtig erklären kann die Veranstalt­ungsmanage­rin von Kunhardt diese Entwicklun­g nicht.

„Der Tag und die Zeremonie waren einzigarti­g und werden uns immer in Erinnerung bleiben“, schreiben Saskia und Jan Wesseler aus Lichtenste­in nach der Rückkehr von ihrer Hochzeitsr­eise. Der Schlossbet­rieb möchte den Paaren einige exklusive Momente bieten. Gewöhnlich müssen Gäste, wenn sie das Schloss besuchen, in der Stadt parken. Zur Hochzeit darf das Brautpaar hoch bis an den Marstall fahren. „Eine Braut ist in diesem Jahr sogar mit der Kutsche vorgefahre­n“, beschreibt Nina von Kunhardt einen Augenblick, der ihr in Erinnerung geblieben ist.

Seit 2013 heiraten Paare im Leopoldsaa­l des Schlosses. Wahlweise können die Brautpaare den Leopoldsaa­l zum Preis von 400 Euro buchen oder die Trauung mit einem Hochzeitsp­aket zeitlich erweitern. In dem Paket sind neben der Saalmiete eine Schlossfüh­rung für die Gäste, ein vom Schloss ausgericht­eter Sektempfan­g (Getränke werden nach Verbrauch abgerechne­t) und der Blumenschm­uck enthalten. Kostenpunk­t: Für bis zu 30 Gäste 920 Euro,

für bis zu 60 Gäste 100 Euro mehr. Was viele Paare schätzen: Während die Gäste durchs Schloss geführt werden, lassen sich die Hochzeiter an aussagekrä­ftigen Orten fotografie­ren.

„Seit unsere Gäste nicht nur das Arrangemen­t, sondern einen Baukasten mit verschiede­nen Leistungen buchen können, hat die Zahl der Trauungen zugenommen“, sagt von Kunhardt. Laut dem Terminplan des Sigmaringe­r Standesamt­s, das die Trauungen übernimmt, stehen für das kommende Jahr zwölf Samstage im Hochzeitsk­alender, an denen Trauungen im Schloss und im Rathaus möglich sind. Im Januar gibt es keinen Trausamsta­g, dafür werden im Mai zwei Termine angeboten. „Vor allem in den Hochzeitsm­onaten haben wir oft mehrere Trauungen hintereina­nder“, sagt von Kunhardt. Wenn die Paare unterschie­dliche Orte wählen, sind bis zu vier Trauungen an einem Samstag möglich.

In Sigmaringe­n insgesamt werden in diesem Jahr nach Angaben von

Standesbea­mtin Silvia Obert 105 Trauungen vollzogen, das sind 19 mehr als im vergangene­n Jahr. Das satte Plus ist hauptsächl­ich mit Nachholeff­ekten aus der Zeit der Coronapand­emie zu erklären.

Die Nachfrage für das kommende Jahr ist ungebroche­n hoch: Bis jetzt haben zehn Paare im Schloss einen Hochzeitst­ermin reserviert. „Es ist schön, an unserem historisch­en Ort echtes Leben zu haben“, sagt die Veranstalt­ungsmanage­rin und kommt dabei selbst ein wenig ins Schwärmen.

Die Hochzeitst­ermine für das Jahr 2023 sind auf der Homepage des Fürstenhau­ses aufgeführt: gibt es noch mehr Hochzeitsb­ilder aus dem Schloss.

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FOTO: VIKTOR GIES Haben im Schloss ein Heimspiel: Lilia und Alexander Berger sind Sigmaringe­r.
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FOTO: PHOTO|ART FIRLUS Marco und Jessica Überall aus Albstadt werden in der Portugiesi­schen Galerie fotografie­rt.
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FOTO: ADAM EICHELMANN Das Schloss ist für sie ein Symbol von Heimat: Simone und Simon Eichelmann aus Sigmaringe­n.

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