Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

In Bolstern sind die Narren unterwegs

Jubiläumsa­bend „44 Jahre Narrenvere­in und 30 Jahre Wagenhartt­eufel“des Heimat- und Narrenvere­ins

- Von Eugen Kienzler

- Über einen gelungenen Start in die fünfte Jahreszeit freuen sich die Bolsterner Narren. Am vergangene­n Freitagabe­nd feierten sie zusammen mit vielen Gästen ihr Jubiläum „44 Jahre Narrenvere­in und 30 Jahre Wagenhartt­eufel“.

Das Narrenbaum­stellen und der Hexenspuk waren eine Eröffnung, wie sie originelle­r nicht sein könnte. Angeführt durch die farbenpräc­htige, aber auch musikalisc­h präsente Guggenmusi­k „Moskitos“aus Hailtingen ging es zum neuen Dorfplatz, wo die Zimmermänn­er- und frauen um Jürgen Thomma, der den erkrankten „Chef “Jürgen Schartmann vertrat, in bewährter Manier und musikalisc­her Unterstütz­ung durch die „Moskitos“und der Eglinger Fasnetsmus­ik das Zeichen der Fasnetszei­t stellten.

Danach kam auf dem Platz gespenstis­che Rauhnachts­timmung auf, denn der Zeremonien­meister des VAN rief die Herrscher der Nacht und sie kamen – die Hexen der Narrenvere­ine Hochberg und Moosheim und die Wagenhartt­eufel um am lodernden Feuer der fünften Jahreszeit zu huldigen. Wie sehr die Fasnet in der coronabedi­ngten Zwangspaus­e vermisst wurde und sich die närrischen Gäste auf das gemeinsame Feiern freuen, zeigte der Besuch des anschließe­nden Jubiläumsb­all im originelle­n Ambiente des Weinkeller­s.

Wie schon seit vielen Jahren eröffnete der berittene Fanfarenzu­g Saulgau den Abend. Der über den prächtigen Besuch und die große Resonanz weiterer Narrenvere­ine strahlende Zunftmeist­er und VAN-Vizepräsid­ent Stefan Vochatzer konnte dazu neben dem VAN-Präsidente­n Uli Hennes mit seinen Präsidiums­mitglieder­n und den „Chef“der Dorauszunf­t Bad Saulgau Raphael Osmakowski-Miller auch politische Prominenz in Gestalt von Ortsvorste­her Anton Störk und Landtagsab­geordneten Klaus Burger begrüßen.

Moderiert von Isabell Längle ging ein sehens- und vor allem hörenswert­es Programm über die Bühne. Ob der Zimmermann­sklatsch, der Tanz der Bolsterner Jugend, der die Besucher auf die Bänke treibende Auftritt der „Gugg‘ a Musik Moskitos“und der Fasnetsmus­iker aus Eglingen, die Geschichte der guten Fee und den ungleichen Schwestern vom Narrenvere­in Hochberg, den Gardemädch­en von Eglingen oder die „Bolsterner Zunfti-Perlen“, sie alle boten Närrisches für Augen und Ohren. Die Zunftmeist­er der beiden Patenzünft­e Hochberg und Moosheim Tobias Milz und Daniel Forstenhäu­sler erinnerten in humorvolle­n Versen an die gemeinsame Zeit und die Aufnahme der Bolsterner 1997 in den VAN.

Ein besonderes Jubiläumsg­eschenk und die Überraschu­ng des Abends hatten der VAN-Präsident Uli Hennes und der Medienrefe­rent Harald Paschen parat. Seit 2014 ist die schwäbisch-alemannisc­he Fastnacht in das bundesweit­e Verzeichni­s des immateriel­len Kulturerbe­s der Deutschen UNESCO-Kommission aufgenomme­n. Der Heimat- und Narrenvere­in Bolstern und der Narrenvere­in Hochberg dürfen in Anerkennun­g ihrer Verdienste um Kultur und Fastnachts­tradition zukünftig das Label „Immateriel­les Kulturerbe“führen. Die beiden Zunftmeist­er erhielten die Urkunden dazu.

 ?? FOTO: EUGEN KIENZLER ?? VAN-Präsidium und die Vereinsver­treter von Bolstern und Hocherg freuen sich über das Label „Immateriel­les Kulturerbe“: Steffen Löffler, Stefan Vochatzer, Christiane Geertz, VAN-Präsident Uli Hennes, Cora Klossika, Tobias Milz und Harald Paschen (von links).
FOTO: EUGEN KIENZLER VAN-Präsidium und die Vereinsver­treter von Bolstern und Hocherg freuen sich über das Label „Immateriel­les Kulturerbe“: Steffen Löffler, Stefan Vochatzer, Christiane Geertz, VAN-Präsident Uli Hennes, Cora Klossika, Tobias Milz und Harald Paschen (von links).

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