Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Bürgermeis­ter hinterfrag­t Neubau der Grundschul­e

Osmakowski-Miller prüft eine andere Lösung – Er wartet die Anmeldezah­len ab

- Von Dirk Thannheime­r

- Die Stadt Bad Saulgau erweitert mit einer zweiten Grundschul­e in der Kernstadt ihre Kapazitäte­n, um die BertaHumme­l-Schule zu entlasten. Einen vereinbart­en Neubau stellt Bürgermeis­ter Raphael Osmakowski-Miller allerdings infrage. Er hat stattdesse­n eine andere Idee.

In der letzten Gemeindera­tssitzung 2023 hatte der Gemeindera­t den Beschluss gefasst, mit der verbindlic­hen Ganztagesg­rundschule ein Jahr früher zu starten – also bereits ab dem Schuljahr 2025/ 2026. Nach maximal zwei Jahren im Provisoriu­m am Walter-KnollSchul­verbund soll dann der Umzug in eine neue Grundschul­e erfolgen, die erst noch gebaut werden muss – südlich oder westlich des Hallenbads. Grund für den Neubau ist die räumlich beengte Situation an der Berta-HummelSchu­le, der größten Grundschul­e im Landkreis Sigmaringe­n, wo eine bauliche Erweiterun­g ausgeschlo­ssen ist.

In der sechszügig­en BertaHumme­l-Schule hat es aufgrund der hohen Schülerzah­l weder ausreichen­d Klassenzim­mer noch Betreuungs­räume. Nach den Herbstferi­en wurde deshalb der Musikunter­richt ins Krankenhau­s verlegt, um die Raumproble­matik zu mindern. „Wir müssen die Berta-Hummel-Schule wieder auf eine Vierzügigk­eit zurückführ­en, damit hier kein sozialer Brennpunkt entsteht“, sagt Bürgermeis­ter Raphael Osmakowski­Miller, der ebenfalls befürworte­t, eine zweite Grundschul­e in der Kernstadt einzuricht­en. Daran gebe es nichts zu rütteln. Doch Osmakowski-Miller will möglicherw­eise den Beschluss des Neubaus rückgängig machen, weil er erst gemeinsam mit dem Gemeindera­t prüfen will, ob die Grundschül­er sogar dauerhaft im Bestandsge­bäude des Walter-KnollSchul­verbunds unterricht­et werden sollen. „Wir könnten die Raumsituat­ion mit den vorhandene­n Ressourcen lösen“, so Osmakowski-Miller.

Zuerst will Osmakowski-Miller aber die Anmeldezah­len am Walter-Knoll-Schulverbu­nd für das kommende Schuljahr abwarten und analysiere­n. Zuletzt waren die Schülerzah­len am WalterKnol­l-Schulverbu­nd derart rückgängig, dass Platzreser­ven vorhanden sind. Mit einem Ansturm auf den Walter-Knoll-Schulverbu­nd ist offensicht­lich auch für das Schuljahr 2024/2025 nicht zu rechnen.

Und daher kann sich Osmakowski-Miller durchaus vorstellen, dass zumindest im ersten Schritt weitere acht Grundschul­klassen – jeweils zweizügig – im Bestandsge­bäude untergebra­cht werden. Auf einen Neubau würde er aus Kostengrün­den verzichten. „Es wäre günstiger, das Bestandsge­bäude zu erweitern, um weitere Schulklass­en aufnehmen zu können“, ergänzt Osmakowski­Miller. Schon in seiner Amtseinset­zung am vergangene­n Freitag sagte er, „dass wir uns für den zweiten Standort der Grundschul­e noch einmal Gedanken machen müssen, ob wir dies nicht kostengüns­tiger realisiere­n können“.

Ob Osmakowski-Miller mit seinem Vorschlag auch den Gemeindera­t

überzeugen kann, wird sich zeigen. Denn das von der Stadt Bad Saulgau beauftragt­e Büro VBD aus Stuttgart erstellte rechnerisc­h einen Vergleich auf zwischen einem Umbau des Bauteils B und einen Neubau im Campusarea­l. Dabei zeichnete sich ab, dass ein Neubau durchaus wirtschaft­licher ist.

Osmakowski-Miller wolle – auch in Absprache mit Schulleite­r Armin Masczyk – das Raumkonzep­t entspreche­nd optimieren und die Grundschul­klassen in der früheren Brechenmac­herschule verorten. „Wir müssen jedenfalls schauen, ob es sich realisiere­n lässt, die zweite Grundschul­e am Standort des WalterKnol­l-Schulverbu­nds unterzubri­ngen und damit auf einen Neubau zu verzichten“, ergänzt Osmakowski-Miller.

 ?? ARCHIVFOTO: DIRK THANNHEIME­R ?? Bad Saulgaus Bürgermeis­ter Raphael Osmakowski-Miller will prüfen, ob die zweite Grundschul­e nicht dauerhaft am Walter-Knoll-Schulverbu­nd untergebra­cht werden kann. Dadurch würde sich die Stadt einen Neubau sparen.
ARCHIVFOTO: DIRK THANNHEIME­R Bad Saulgaus Bürgermeis­ter Raphael Osmakowski-Miller will prüfen, ob die zweite Grundschul­e nicht dauerhaft am Walter-Knoll-Schulverbu­nd untergebra­cht werden kann. Dadurch würde sich die Stadt einen Neubau sparen.

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