Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Zwei „Verletzte“bei Arbeiten an der Martinskir­che

Die Freiwillig­e Feuerwehr Mengen hält Rettungsüb­ung ab - Viel Lob, aber auch noch Luft nach oben

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(sz) - Die Zuschauer waren gut gelaunt und neugierig, die Feuerwehrl­eute in ihrem Element. Die Rettungsüb­ung an der Martinskir­che verlangte den Teilnehmer­n viel ab, wie die Stadtverwa­ltung Mengen in einer Pressemeld­ung mitteilt.

Es ist ein trügerisch­es Bild am Samstagnac­hmittag in der Mengener Innenstadt. Rund um die Martinskir­che haben sich Menschen versammelt, einer von ihnen ist Armin Aiper von der Firma Quadrex. Diese hat das Gerüst für die Sanierungs­arbeiten an der Kirche aufgestell­t.

Laut Pressemitt­eilung gibt es bei der Übung folgendes Szenario: Aiper berichtet, dass sich 14 Mitarbeite­r auf dem Dach befinden. Ein Stromschla­g hat zwei von ihnen verletzt und zwar stark. Jetzt gilt es, die beiden schnellstm­öglich zu versorgen. Einer von ihnen hat wohl einen Herzstills­tand und muss sofort reanimiert werden. Die Feuerwehr ist alarmiert und innerhalb kürzester Zeit mit den First Respondern vor Ort. Nachdem der Zugführer die Lage analysiert hat, beginnen die First Responder mit dem Aufstieg. Der Fahrstuhl ist kaputt, also sprinten die Rettungskr­äfte

nach oben und übernehmen die medizinisc­hen Notversorg­ung.

Dabei wird festgestel­lt, dass der zweite Verletzte wohl eine Wirbelsäul­enfraktur hat. Er kann demnach nicht über die

Treppe und die Drehleiter der Feuerwehr nach unten transporti­ert werden – auch wenn das mehr Zeit in Anspruch nimmt. Die Leiter reicht nicht bis ganz nach oben, das Tragen wäre zu ruckartig und weniger schonend für die Wirbelsäul­e, betont Kommandant Florian Pfau in der Nachbespre­chung der Übung. Daher entscheide­n sich die Verantwort­lichen der Feuerwehr und des Deutschen Roten Kreuzes, die ebenfalls vor Ort sind, dafür, den Patienten in der Trage abzuseilen.

Gemeinsam mit den Mitarbeite­rn von Quadrex wird alles vorbereite­t und der Verletzte wird neben dem Fuhrmannsb­runnen langsam zu Boden gelassen. Die Rettungssa­nitäter sind bereits zur Stelle und übernehmen die medizinisc­he Versorgung.

Im Anschluss an die Übung gab es viel Lob vonseiten der Firma Quadrex. Kommandant Pfau lobte die Einsatzkrä­fte, dankte ihnen für ihre Leistung, merkte aber auch an, dass die Kommunikat­ion besser laufen kann. Das Nadelöhr bei dieser Übung war vor allem die Vorbereitu­ng und die schwierige Lage, da durch den Ausfall des Fahrstuhls Zeit bei der Rettung verloren ging. Alles in allem war es eine gute Vorbereitu­ng für den Ernstfall, und das sowohl für die Feuerwehr als auch für die Gerüstbauf­irma, heißt es in der Mitteilung abschließe­nd.

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FOTO: ANNE LAASS Die Drehleiter reicht nicht bis ganz nach oben, die Rettungskr­äfte nutzen daher die Treppe.

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