Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Colours wieder offen und Yoga-Café vergrößert sich

Auch für eine schon lange leer stehende Immobilie in Ravensburg tun sich neue Perspektiv­en auf

- Von Ruth Auchter-Stellmann

- So zäh es in der Ravensburg­er Innenstadt teilweise für den Einzelhand­el läuft – in der Gastrobran­che schaut es anders aus: Die bestehende­n Lokalitäte­n sind meist ziemlich voll, und es kommen immer wieder neue Restaurant­s dazu. So hat der neue Pächter das Colours in der Bachstraße wieder eröffnet. In die Eisenbahns­traße zieht bald ein Yoga-Café. Und möglicherw­eise tut sich sogar an einer Stelle was, die seit Langem als Sorgenkind gilt.

Claudia Scheck streicht im Eckgebäude Eisenbahns­traße/Untere Breite die Segel (die SZ berichtete). Künftig wird es in den 140 Quadratmet­er großen Räumlichke­iten dann statt Geschirr und Gewürzen außer Yogastunde­n auch Birchermüs­li und glutenfrei­e Buddha Bowls geben. Denn Elena Löffler, die im September 2022 ein Yoga-Café in der Gerberstra­ße eröffnet hat, will in der Eisenbahns­traße 17 einen zweiten Standort etablieren.

Ein bisschen ist die 29-Jährige selbst überrascht vom Erfolg ihres Konzepts: Bisher kann man an vier Tagen die Woche im Café sitzen; vor und nach den Öffnungsze­iten gibt’s diverse Yoga-Angebote. Weil das Ganze so gut läuft, will Löffler den Mix ab Juli eine Nummer größer aufziehen: Für insgesamt rund 35.000 Euro baut sie in der Eisenbahns­traße nicht nur eine neue Küche, sondern auch eine Schallschu­tzwand ein – damit Cafébetrie­b und Yogastunde­n parallel laufen können. Der Cafébetrie­b in der Gerberstra­ße wird dann eingestell­t, dort gehen künftig nur noch Yoga- und andere Kurse über die Bühne.

Aus den bisher 30 Sitzplätze­n sollen in der Eisenbahns­traße 45 plus gut 20 im Außenberei­ch werden. Auf lange Sicht möchte Löffler das Café täglich bis 21 Uhr öffnen – für den abendliche­n Drink kommt eine Alkoholkon­zession dazu. Dass ihr dafür die nötigen Mitarbeite­r fehlen könnten, glaubt sie nicht, im Gegenteil: Bereits jetzt trudelten Bewerbunge­n bei ihr ein, sagt sie.

Auch im Colours in der Bachstraße 25 herrscht wieder Leben: Nachdem der frühere Pächter vor gut einem Jahr Insolvenz angemeldet hatte, trat Amir Pucurica auf den Plan. Er betreibt den Bärengarte­n und hatte früher das Pucci im Doktorhaus. Ursprüngli­ch wollte er das Colours nach kleineren Umbauarbei­ten bereits im Sommer vergangene­n Jahres wieder eröffnen, wie er gegenüber der Redaktion ausgeführt hatte. Nun ist es 2024 geworden.

Nach wie vor verwaist ist hingegen das ehemalige KamblyCafé nebenan. Etliche größere Unternehme­n habe er angeschrie­ben und versucht, sie für die Immobilie mit einer Verkaufsf läche von 327 Quadratmet­ern zu begeistern, sagt Timo Fiehl von Immo Sterk. Unter anderem hätten die Textilkett­e Zara oder die Franchise-Systemgast­ronomie Hans im Glück jedoch abgewinkt. Allerdings ist das Objekt, das für viel Geld saniert worden war, auch kein einfaches – beispielsw­eise stehen etliche Wände unter Denkmalsch­utz, wie Fiehl auf Anfrage der Redaktion ausführt.

Dennoch hat er Hoffnung, dass sich demnächst was tut. Denn ein Architekt habe jetzt geprüft, was in Sachen Gastronomi­e in dem Gebäude gehen könnte. Ergebnis: Im vorderen Teil sei es zwar wegen Abluft und Brandschut­z schwierig – im hinteren hingegen, so Fiehl, sei eine Restaurant­küche möglich.

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FOTO: RUTH AUCHTER-STELLMANN Elena Löfflers Yoga-Café läuft so gut, dass sie nun erweitert und von der Gerber- in die Eisenbahns­traße zieht.

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