Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
AOK zieht in größere Räume um
Neues Kundencenter an der Kaiserstraße eröffnet – Geschäftsführer kritisiert die Politik
- Fast 40 Jahre ist das Kundencenter der AOK-Gesundheitskasse an der Schützenstraße in Bad Saulgau beheimatet gewesen. Doch die räumlichen Kapazitäten dort wurden zunehmend knapp.
Kein Wunder, bei einem Kundenvolumen von rund 29.000 Versicherten aus Bad Saulgau, Mengen und Umgebung.
Kürzlich war es deshalb so weit: Alle Hände haben mit angepackt beim Umzug in das Dienstleistungszentrum in der Kaiserstraße 58. Zur kleinen Feierstunde anlässlich der Neueröffnung des AOK-Kundencenters kamen am vergangenen Freitagnachmittag zahlreiche Gäste.
Von einer räumlichen Enge ist hier nichts mehr zu spüren. Schon der großzügige und lichtdurchf lutete Eingangsbereich lässt erahnen, dass auch die zusätzlichen Räumlichkeiten ausreichend Platz bieten.
Neben der Barrierefreiheit gibt es rund um den Gebäudekomplex genügend Parkmöglichkeiten.
Auch wenn die Digitalberatung seit der Pandemie an Bedeutung zugenommen hat, ist die Beratung vor Ort weiterhin ein wesentlicher Eckpfeiler.
„Wir bleiben Bad Saulgau treu“, sagt AOK-Geschäftsführer Markus Packmohr. Wohl wissend, dass andere Krankenkassen ihre Niederlassungen in Bad Saulgau in den vergangenen Jahren geschlossen haben.
Heißt: Die AOK ist inzwischen die einzige Krankenkasse mit Kundencenter vor Ort. Ganz bewusst habe man, so Markus Packmohr, eine Filiale mit Wohlfühlatmosphäre geschaffen, mit diskreten Beratungsmöglichkeiten und ausreichend Zeit und Raum, um den Menschen zu helfen und sie bestmöglich zu unterstützen.
Viele Gäste kommen an diesem Tag, um gemeinsam mit der Geschäftsführung und dem ganzen Team zu feiern.
Mit dabei ist auch Bad Saulgaus Bürgermeister Raphael Osmakowski-Miller. Der ist in seiner Begrüßungsrede voll des Lobes, teilt mit den Gästen spontan Erinnerungen und erzählt von Kuren, die ihm in der Kindheit von der AOK genehmigt wurden.
„Ihr fangt alle auf und pickt euch nicht nur die Rosinen raus“, fährt er fort und betont, dass besonders „die Menschen, die das Land aufgebaut haben, das bekommen sollen, was sie brauchen“.
Packmohr kommt in seinem Grußwort unter anderem auf die dynamischen Rahmenbedingungen zu sprechen, die das gesamte Gesundheitswesen stark beeinflussen. Angefangen bei steigenden Kosten in nahezu allen Bereichen. Oder der eklatante Mangel von fehlenden Fachkräften.
Aus seiner Sicht fehlen ganz klar mutige politische Entscheidungen, um positive Veränderungen herbeizuführen.
„Jeder erkennt die Notwendigkeit von Reformen im Bereich der nachhaltigen Finanzierung unserer Sozialsysteme oder die Sicherung unserer ambulanten und stationären Versorgung. Aber es gelingt den Verantwortlichen nicht, die individuellen Interessen für das Große und Ganze hintenan zu stellen“, kritisiert er die Politik sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene.
„Wir versuchen trotzdem, für die Menschen da zu sein“, fährt er fort und freut sich über die hohen Kundenzufriedenheitswerte in Bad Saulgau. Der Marktanteil betrage rund 58 Prozent. Das bedeutet, dass etwa jeder zweite bei der AOK versichert ist.
Auch der CDU-Landtagsabgeordnete Klaus Burger zeigt seine Freude darüber, dass die AOK in
der Region bleibt und schließt sich der Kritik an der Gesundheitspolitik an. „Das zwangsweise Abschmelzen der Rücklagen war nicht okay“, so Burger. Nachdem Joachim Schöb von der HSB Vermietungs- und Verpachtungs-GmbH
& Co KG die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten rundum lobte, stellte die KundencenterLeiterin Claudia Wäscher ihr Team vor und lud zu einem launigen Quiz samt Rundgang ein.
„Wir bleiben Bad Saulgau treu.“
Markus Packmohr