Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Buchverkäu­fe gehen leicht zurück

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FRANKFURT (KNA) - Einen leichten Umsatzrück­gang von 1,4 Prozent verzeichne­t der deutsche Buchmarkt im Jahr 2015. Mit 9,2 Milliarden Euro bleibe der Umsatz damit trotz großer Umbrüche und massiver Medienkonk­urrenz seit zehn Jahren weitgehend stabil, erklärte der Hauptgesch­äftsführer des Börsenvere­ins des Deutschen Buchhandel­s, Alexander Skipis, am Dienstag in Frankfurt.

Das Online-Geschäft des stationäre­n Buchhandel­s wachse. Es habe den Umsatzrück­gang der Buchhandlu­ngen vor Ort allerdings nur abmildern können, erläuterte der Vorsteher des Börsenvere­ins, Heinrich Riethmülle­r. „Zudem ist der Durchschni­ttsladenpr­eis der verkauften Titel seit zwei Jahren rückläufig, er lag 2015 bei 14,59 Euro.“

Skipis fügte hinzu: „Was Bücher betrifft, leben wir in Deutschlan­d in einem richtungsw­eisenden Land.“Der deutsche Buchmarkt gehöre zu den größten der Welt und sei vorbildlic­h in seiner Struktur. Die Buchhandlu­ngen hätten es verstanden, mehrere Vertriebsk­anäle zu bedienen.

Als größte Herausford­erung der Verlage bezeichnet­e der Hauptgesch­äftsführer das Urteil des Bundesgeri­chtshofs (BGH) zu den Verwertung­sgesellsch­aften. Wegen der aktuellen Rückzahlun­gsverpflic­htungen drohe etlichen kleineren Verlagen die Insolvenz. Skipis appelliert­e an die Politik, unverzügli­ch klarzustel­len, dass „Verlage Rechteinha­ber sind, denen ein Ausgleich für gesetzlich zulässige Nutzungen ihrer Werke zusteht“.

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