Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Bau der Saunalandschaft ist im Plan
Urbach hat ein breites Bett aus Rücksicht auf den geltenden Hochwasserschutz.
BAD WALDSEE - Die Bauarbeiten für die neue Sauna- und Wellnesslandschaft im Waldseer Kurgebiet kommen trotz der vielen Regenschauer planmäßig voran. Inzwischen ist die Kubatur der beiden schlanken Baukörper, durch die der Urbach hindurchplätschert, gut zu erkennen. Am Freitag richteten Zimmerleute die Holzwände am Ost-Bau auf, bevor das Dach aufgesetzt wird. Im West-Bau werden kommende Woche bereits die großen Panoramafenster eingebaut und dann geht es langsam an den Innenausbau des 3,4 Millionen Euro teuren Tourismusprojekts neben der Waldsee-Therme.
Baubeginn war Anfang März und sowohl der Zeit- als auch der Kostenrahmen werden nach Angaben von Bäderdirektor Peter Blank und Architekt Andreas Ludwig gehalten wie geplant. Und damit bleibt es auch bei der vorgesehenen Eröffnung der neuen Saunalandschaft im Frühjahr 2017. „Den genauen Termin können wir heute allerdings noch nicht benennen, da muss der Bau erst noch weiter fortschreiten“, weiß Blank. Wie berichtet, entstehen auf einer 4000 Quadratmeter großen Fläche zwei schlanke Baukörper aus Holz mit blickdichtem Innenbereich und als drittes, kleines Haus die „Urbachsauna“. Vorgesehen sind insgesamt fünf Saunatypen mit zahlreichen Ruhe- und Aufenthaltsräumen, ein Außenbecken und eine „MedicalWellness-Abteilung“. Der Zugang erfolgt von der Therme aus, an die eines der neuen Häuser direkt andockt. Im Gesundheitszentrum Waldsee-Therme befinden sich auch die Umkleidebereiche für die barrierefrei zugänglichen Sauna-Neubauten.
Bedingt durch die neuen Regenfälle der letzten Tage tropft das Wasser momentan zwar noch von oben herein und im West-Bau steht das Wasser ein paar Zentimeter hoch am Boden. „Aber das ist halb so schlimm: Das Dach ist drauf und wir haben alles im Griff“, sichert Architekt Ludwig beim Baustellenrundgang am Freitag zu. Dass sich der kleine Urbach bei schweren Unwettern von einer Stunde zur anderen in ein reißendes Gewässer verwandeln könnte, sehen die Bauherren gelassen: „Der kleine Bach hat mit Rücksicht auf den geltenden Hochwasserschutz ein so breites Bett bekommen mit ausreichend Rückstauflächen, sodass wir die Sauna-Bauten links und rechts davon nicht in Gefahr sehen“, unterstreicht Peter Blank und lobt die Zusammenarbeit mit der städtischen Baubehörde in diesem Kontext. Der Abstand zu beiden Häusern beträgt wie vorgeschrieben jeweils gut fünf Meter. Zudem leiste das Rückstaubecken bei Mittelurbach gute Arbeit und im Kurgebiet müsse kein Hochwasser befürchtet werden.
Für den Architekten ist der Urbach, über den inmitten der Saunalandschaft ein Holzsteg führen wird, „ein belebendes Element“, das dem gefälligen Projekt inmitten naturnaher Umgebung den „letzten Schliff“gibt. Ludwig: „Wenn Sie hier im Ruheraum sitzen und hinausblicken ins Grüne und das Plätschern hören, dann ist das Erholung pur.“Auch Peter Blank ist überzeugt, dass die Anordnung der Gebäude nicht besser hätte gelingen können. „Der Standort neben der Waldsee-Therme ist geradezu ideal und natürlich sind wir bei diesem Projekt auch in energetischer Hinsicht auf dem neuesten Stand“, betont der Bäderdirektor und verweist unter anderem darauf, dass das „abgebadete“Thermalwasser zum Beheizen der Saunen herangezogen werde.
Prognose: 100 Gäste pro Tag mehr
Bei den Städtischen Rehakliniken geht man davon aus, dass dank des modernen Gesundheits- und Freizeittempels ab Frühjahr 2017 im Schnitt täglich 100 zusätzliche Gäste den Weg ins Moorheilbad finden. Blank: „Von diesem Tourismus-Projekt wird die ganze Stadt profitieren, davon sind wir überzeugt.“So habe die private Akutklinik Urbachtal bereits signalisiert, dass die Saunalandschaft in direkter Nachbarschaft den Aufenthalt ihrer Hausgäste deutlich bereichern werde.
Sollte sich das neueste Waldseer Gesundheitsvorhaben rasch am Markt behaupten und gut angenommen werden, biete der Standort gute Möglichkeiten für eine Erweiterung. Es gibt ausreichend Gelände in der Nähe und der West-Bau ist in Sachen Statik vorsorglich schon so geplant worden, dass die Aufstockung um eine zweite Etage baulich möglich ist.
Informationen zum Reha- und Wellnessangebot der Städtischen Rehakliniken Bad Waldsee finden sich unter rehakliniken-waldsee.de