Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
„Dreierle“lässt auf sich warten
Die Lieferung der Sprungturmanlage für diese Saison ist fraglich.
AULENDORF - Bald beginnen die Sommerferien, und so das Wetter mitspielt, zieht es dann wieder viele Jugendliche und Junggebliebene zum Baden an den Steeger See. Von einem Drei-Meter-Sprungturm, wie ihn der Gemeinderat im April beschlossen hat, fehlt allerdings noch jede Spur. Und tatsächlich ist derzeit fraglich, ob es das „Dreierle“überhaupt noch in dieser Saison in den See schafft.
Der Gemeinderat hatte in seiner Sitzung im April beschlossen, dass Aulendorfs Naturfreibad wieder ein „Dreierle“bekommen soll und sich auf eine frei schwimmende Aluminium-Plattform mit einem federnden Drei-Meter-Sprungbrett geeinigt (SZ berichtete). Letztlich hatte der Gemeinderat die Beauftragung der Firma Kiebitzberg aus Havelberg mit der Lieferung der schwimmenden Plattform samt Sprunganlage beschlossen. Mit der Einweihung wurde Ende Juli oder im August gerechnet. Dann allerdings ist es ruhig geworden um die Sprunganlage.
Keine Lieferung im August
Der Auftrag an die Firma aus Sachsen-Anhalt sei vor wenigen Wochen erteilt worden, berichtet nun Hauptamtsleiterin Brigitte Thoma auf Anfrage der „Schwäbischen Zeitung“. Die Firma muss die Sprunganlage jetzt allerdings erst extra anfertigen. Wann das „Dreierle“geliefert, im See verankert und für Badegeäste zur Verfügung stehen wird, konnte Thoma nicht genau sagen. Sie wolle sich aber demnächst nochmals bei der Firma nach dem Stand der Fertigung erkundigen. Allerdings sagt sie auch: „Aus August wird nichts.“Ob es das Dreierle also noch in dieser bis 11. September dauernden Badesaison schafft, ist unklar.
Weshalb es allerdings bis Ende Juni dauerte, dass die Stadt den im April beschlossenen Auftrag vergeben hat, hängt, so erklärt es Bürgermeister Matthias Burth, mit der laut Finanzhilfevertrag nötigen Zustimmung des Landratsamts zusammen. Die Ausgaben von 70 000 Euro für das „Dreierle“sind nicht nur wegen der schieren Höhe genehmigungspflichtig. Auch, da es sich nicht nur um eine reine Pflichtaufgabe handelt, wollte das Stadtoberhaupt „nicht nur einen schriftlichen Antrag stellen“, sondern zunächst das Gespräch mit dem Landratsamt suchen, um die Vorgehensweise abzusichern. Allerdings räumt Burth auch ein, dass dies allein die Verzögerung nicht erklärt. Er spricht zudem von einer „gewissen Arbeitsbelastung“im Rathaus, weshalb das Projekt liegen blieb und der Antrag erst spät gestellt wurde. Dann allerdings ging es flott, das Kommunalamt gab binnen zwei Tagen grünes Licht und die Stadt bestellte weitere zwei Tage später, am 24. Juni, das „Dreierle“.
Die Sommerbadegäste müssen sich also weiter gedulden – oder mit dem schwimmenden Trampolin vergnügen, das die Stadt als Alternative anschaffte, nachdem der ehemalige Sprungturm aus Sicherheitsgründen dichtgemacht wurde.