Frankreichs Premier in Nizza ausgebuht

NIZZA/PARIS/BERLIN (AFP/dpa) Bei der Gedenkfeier für die 84 Todesopfer von Nizza am Montag ist Frankreichs Premierminister Manuel Valls ausgebuht worden. Applaus gab es für die Rettungskräfte und Feuerwehrleute, die sich um die Toten und rund 300 Verletzten gekümmert hatten. In Nizza nahmen Tausende Menschen an der Schweigeminute auf der Promenade des Anglais teil. Dort war ein in Nizza lebender Tunesier am Donnerstagabend während der Feiern zum Nationalfeiertag mit einem Lastwagen in die Menge gerast. Frankreich habe zudem unmittelbar vor der Fußball-EM ein Attentat verhindert, so Valls.

Der Attentäter von Nizza habe laut Ermittler vor dem Anschlag ein „gewisses Interesse“für die islamistische Bewegung gezeigt. Das habe die Auswertung seines Computers ergeben, sagte der Pariser Anti-Terror-Staatsanwalt François Molins am Montag. Unter anderem habe der Attentäter zuletzt nach Videos religiöser Gesänge gesucht, die islamistische Terrororganisationen als Propaganda nutzen. Derzeit gebe es aber keine Belege für eine Zugehörigkeit zur Terrormiliz Islamischer Staat (IS), die den Attentäter als ihren „Soldaten“bezeichnet hatte.

In Berlin gab es im Berliner Dom eine Gedenkfeier. Noch immer gelten zwei Schülerinnen und eine Lehrerin der Paula-Fürst-Gesamtschule in Charlottenburg als vermisst.