Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Vorbereitungen zum Einhalden-Festival laufen
Das Programm reicht in diesem Jahr von Balkan-Folk über Romeo und Julia bis hin zu Jazz von Malia
HORGENZELL - Zum 13. Mal findet am Wochenende nach dem Rutenfest auf dem Hof von Bernhard Rauch das legendäre „Einhaldenfestival“statt. Wieder werden große, aber wie immer auch unbekannte Namen ab dem 28. Juli die Bühne entern, um den Einhaldenfans mit Musik und Kabarett ein hochwertiges Programm zu bereiten. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren.
Bernhard Rauch, Bauer, Gastgeber und Mitbegründer des Einhaldenfestivals, erzählt davon, wie auf einem Hoffest vor knapp 15 Jahren die Idee zu einem Festival geboren wurde. Von der seit Kindertagen währenden Freundschaft zu Veit Hübner, der gut und gerne als Vater des Festivals gelten darf.
Aber auch von drei harten Wochen, zwei vor dem Festival und einer danach, in der er seinen Biolandund Demeterhof komplett dem Festivalgeschehen unterordnen muss. Wiesen müssen gemäht werden, egal ob das Öhmd schon so weit ist oder nicht, Scheunen, Keller und Abseiten müssen den Anforderungen dieses mittlerweile sehr großen Kulturprojektes angepasst werden. Damit Kühlschränke, Kuchenvitrinen, Essenstände und bis zu 1500 Besucher Platz finden, muss der 850 Jahre alte Bauernhof ganz ordentlich zurechtgezurrt werden. „Auf den Kopf gestellt sozusagen“, sagt Rauch.
100 Ehrenamtliche helfen mit
Dass dies nur mit zupackender Unterstützung von etwa 100 ehrenamtlichen Helfern gelingt, das verschweigt er nicht. Auch nicht, dass sein Lieblingsakt in diesem Jahr Uli Boettcher und dessen Jubiläumsstück „Romeo und Julia“ist. Auf den Kabarettisten aus Baienfurt freue er sich speziell, weil es ihm in den 30 Bühnenjahren von Boettcher noch nie gelungen sei, dessen Paradestück zu sehen. Das Los eines Landwirtes, möchte man anfügen, der früh in die Federn geht, weil er früh wieder in den Stall muss. Zur gescheckten Berta und der Leitkuh Sophia Loren.
Für Veit Hübner, der für die Kulturauswahl verantwortlich zeichnet, war und ist wichtig, das Einhaldenfestival zu einem musikalisch reizvollen und zugleich familiären Kulturerlebnis zu machen. Trotzdem hat auch er so seine Favoriten: Die in der Tradition rumänischer Dorfmusiker spielenden „Foaie Verde“liegen ihm am Herzen (Veit Hübner spielt Kontrabass). Außerdem die seiner Meinung nach „größten Kinder-LiederMacher“Christof und Vladislava Altmann, die Hübner schon zum dritten Mal nach Einhalden verpflichten konnte. Und natürlich die in Basel lebende Echo-Preisträgerin Malia, die mit dem Tales in Tones Trio am Samstag auf der EinhaldenBühne ausgewählte Lieblingsstücke zum Besten geben wird.
Veit Hübner ist auch derjenige, der sich an viele kuriose Erlebnisse erinnert: Er erinnert sich an das erste Festival, damals noch auf der Hangseite hinter dem Hof. Als „Woodstöckle“ist es in die Analen der Einhalden-Geschichten eingegangen: Wegen der Unmengen an Regenmassen. Und bis heute grinst er, wenn er daran denkt, wie sie das Klavier auf der Bühne festnageln mussten: „Wir dachten erst, die Wasserwaagen spinnen alle. Aber die Bühne war einfach abschüssig“. Und einmal sei die Sponsoren-Bank mit der halben Sparkassen-Belegschaft darauf umgekippt. „Aber den Sponsoren gefällt unser Festival auch so gut, dass sie Jahr für Jahr treu dabeibleiben“, weiß Hübner. Aller Voraussicht nach auch nach dem Umzug 2017 .