Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Schaufenster für die einen, Eigenwerbung für die anderen
Der VfR Aalen und der 1. FC Heidenheim sind stolz darauf, zu den Gastgebern der U19-EM gehört zu haben
AALEN - Die U19-Europameisterschaft in Baden-Württemberg ist für die Verantwortlichen der Vereine VfR Aalen und 1. FC Heidenheim etwas ganz Besonderes. Sie tragen als Gastgeber ihren Teil zu einem gelungenen Turnier bei.
Sebastian Gehring, Medienchef und Stadionsprecher des FußballDrittligisten VfR Aalen, und bei der U19 auch verantwortlich für die lokale Organisation, ist angetan: „Vor allem die Zusammenarbeit mit DFB und UEFA verläuft reibungslos und vor allem auf Augenhöhe.“Aalen ist in den vergangenen Jahren schon häufiger Austragungsort verschiedener Länderspiele gewesen, erst im vergangenen Jahr haben Spiele des U20Elite-Cups in der Scholz-Arena stattgefunden. „Wir haben uns riesig gefreut, als klar war, dass wir wieder dabei sind“, sagt Gehring. „Und mit ,wir‘ meine ich die Stadt Aalen und unseren Verein.“
Die zweite Partie in der ScholzArena, die am Montag zwischen den Niederlanden und Frankreich gespielt wurde, ist eine wesentlich größere Aufgabe gewesen als das Duell zwischen Kroatien und Frankreich zuvor, da sich viele Schulklassen angemeldet hatten. Fast 8000 Zuschauer sind gekommen, so viel hat der VfR im Ligaspielbetrieb nicht annähernd. „Für viele Schüler ist es vielleicht der erste Besuch im Stadion. Wenn möglich, soll es natürlich nicht der letzte sein“, so Gehring. Es ist für die gastgebenden Vereine Werbung in eigener Sache. Ähnlich sieht es auch Gehrings Pendant Markus Gamm vom Zweitligisten 1. FC Heidenheim. „Das ist für uns sicherlich keine Selbstverständlichkeit. Wir wissen es zu schätzen, dass wir einer der Ausrichter dieses Turniers sind“, so Gamm. Sowohl Gehring als auch Gamm sprechen von positiver Resonanz seitens der Mannschaften und der Organisatoren. Disqualifiziert für weitere Aufgaben haben sich die Clubs sicher nicht. Holger Sanwald, Geschäftsführer des FCH, geht sogar noch einen Schritt weiter als sein Pressesprecher: „Es ist eine Ehre für uns und beweist, dass wir eine enorme Entwicklung hingelegt haben. Die Mitarbeiter standen natürlich unter enormen Zeitdruck, doch ich bin mir sicher, dass sie das auch gerne gemacht haben. Das bringt uns Aufmerksamkeit.“
Für die Nachwuchskicker auf dem Rasen dagegen ist es, als würden sie in einem Schaufenster auf- und ablaufen. In der Heidenheimer Voith-Arena waren es bei der Partie zwischen England und Frankreich etwas mehr als 2000 Zuschauer, mehrere Hundert davon waren Scouts, national und international. Für die Heidenheimer war es zugleich eine Generalprobe für das erste Pflichtspiel gegen Erzgebirge Aue (6. August), hatten sie an der Brenz doch erst neuen Rasen gesät. Die Generalprobe ist gelungen, nun hoffen sie in Heidenheim und Aalen auf ebenso gelungene Premieren.