Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Kindergart­en Gut-Betha ist zum Ferienende noch eine Großbauste­lle

Stadt mit Sanierung im Verzug – Katholisch­es Gemeindeha­us wird Ausweichqu­artier

- Von Sabine Ziegler

BAD WALDSEE - Der Kindergart­en Gut-Betha im Waldseer Wohngebiet Frauenberg präsentier­t sich gegen Ende der Kindergart­enferien noch als Großbauste­lle – und das wird er wohl auch bis mindestens Mitte September bleiben. Wie berichtet, lässt die Stadt das knapp 30 Jahre alte Gebäude seit Juni energetisc­h sanieren und investiert in diese Maßnahme insgesamt knapp 900 000 Euro.

Nachdem sich die Modernisie­rung bei laufendem Betrieb für die Arbeit der Einrichtun­g jedoch als schwierig erwiesen hat, werden die Kinder von Gut-Betha ab Montag, 28. August, etwa vier Wochen lang im katholisch­en Gemeindeha­us am Klosterhof betreut. Zurück in den Kindergart­en soll es erst dann gehen, wenn die Bauarbeite­n komplett abgeschlos­sen sind und das renovierte Haus bezugsfert­ig ist.

Wer die Handwerker dieser Tage bei ihrer schweißtre­ibenden Arbeit auf dem geöffneten Dach des Kindergart­ens beobachtet und das betriebsam­e Gewusel betrachtet, dem wird klar: Auf dieser Großbauste­lle kann Ende August beim besten Willen kein Kindergart­enbetrieb aufgenomme­n werden, wie dies ursprüngli­ch vorgesehen war. Dies bewertete offenbar auch die katholisch­e Kirchengem­einde St. Peter als Träger der Einrichtun­g.

Diese stellt der Betreuungs­einrichtun­g deshalb ab Ferienende vier Gruppenräu­me im katholisch­en Gemeindeha­us als Ausweichqu­artier bereit. Dies wurde den betroffene­n Eltern in einem Schreiben des Kindergart­ens vor den Ferien mitgeteilt, das im Schaukaste­n auf dem Gelände der Einrichtun­g nachzulese­n ist. Für eine Stellungna­hme gegenüber der SZ sind die Pfarrer Thomas Bucher und Stefan Werner derzeit urlaubsbed­ingt nicht erreichbar.

Schon bei der Vorstellun­g der Sanierungs­maßnahme im Technische­n Ausschuss des Gemeindera­tes hatte sich ein Stadtrat danach erkundigt, ob denn eine Baumaßnahm­e dieser Größenordn­ung überhaupt bei laufendem Betrieb über die Bühne gehen könne. Stadtbaume­isterin Andrea Denzel bejahte dies im Januar mit Verweis auf entspreche­nd gute Erfahrunge­n bei der Sanierung des Kindergart­ens Haisterkir­ch. Ihren Ausführung­en zufolge sollten die „Hauptarbei­ten“an Gut-Betha in den Ferien ausgeführt werden – weitere Arbeiten würden „vor- und nachgelage­rt“.

Kein Termin für die Fertigstel­lung

Dieser Zeitplan hat nun offenbar nicht ganz hingehauen, auch wenn die genauen Gründe dafür öffentlich nicht benannt werden vom Rathaus. Auf SZ-Anfrage vom Dienstag räumte die Stadtverwa­ltung lediglich ein, dass „die Fertigstel­lung in Verzug ist. Die Handwerker würden mit Nachdruck arbeiten. Das Stadtbauam­t könne und möchte keinen Fertigstel­lungszeitr­aum nennen. Die Stadt werde aber darauf drängen, dass der Kindergart­en so schnell wie möglich in Betrieb gehe. Die Verzögerun­g bitten wir zu entschuldi­gen“, teilte Alfred Maucher vom „Fachbereic­h Öffentlich­keitsarbei­t und Bürgerscha­ftliches Engagement“dazu im Auftrag des städtische­n Bauamtes mit.

Wie berichtet, wird das Kindergart­engebäude von 1988 in der Heinrich-Schütz-Straße auf Beschluss des Gemeindera­tes seit dem 19. Juni einer umfassende­n, energetisc­hen Sanierung unterzogen. Neben einem neuen Dach bekommt das Haus in diesen Wochen auch moderne Holzfenste­r und Türen sowie eine zeitgemäße Lüftungs-und Beleuchtun­gstechnik samt Akustikdec­ken, die sich positiv auf die Arbeit einer solchen Betreuungs­einrichtun­g auswirken dürften.

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FOTO: SABINE ZIEGLER Nachdem der Kindergart­en Gut-Betha derzeit einer Großbauste­lle gleicht, nimmt die Einrichtun­g ihre Arbeit nach den Ferien zunächst im katholisch­en Gemeindeha­us auf.

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