Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Lothar Maucher erhält Ehrenmedaille
Auszeichnung der Partnerstadt Conches-en-Ouche
AULENDORF (sz) - Beim Schüleraustausch im Frühjahr hatte es Bürgermeister Alfred Recours bereits angekündigt: Während seines nächsten Besuchs in Conches-en-Ouche würde er Lothar Maucher mit der Ehrenmedaille der französischen Kleinstadt auszeichnen. Am ersten August-Wochenende war es dann soweit, wie die Stadt in einer Pressemitteilung berichtet.
Beim Festabend des Städtepartnerschaftsbesuchs überreichte ihm Recours die Ehrenmedaille der Partnerstadt mit den Worten: „Lothar Maucher war im Alter von 14 Jahren das erste Mal in Conches und im Jahr 1980 wurde er Lehrer für Französisch – zunächst in Biberach, dann ab 2002 am Gymnasium Aulendorf. Seither ist der jährliche Schüleraustausch für ihn eine Herzensangelegenheit. Deshalb ist es mir eine Freude, diesen jahrzehntelangen Einsatz mit der Ehrenmedaille der Stadt Conchesen-Ouche auszuzeichnen.“
Austausch ist wichtig
In seinem kurzen Rückblick erinnerte der Bürgermeister an die Gründer der Städtepartnerschaft und Visionäre. Demnach begründeten Bürgermeister Dr. Guillbaud und Kink diese im Jahre 1960 – nur 15 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Mit Blick auf die 36 Gäste aus Aulendorf zeigte sich Alfred Recours beeindruckt, dass so viele der Einladung folgten und damit die deutsch-französische Freundschaft zwischen den Menschen lebt und gepflegt werde.
Lothar Maucher bedankte sich mit den Worten: „Ich bin sehr gerührt, da es nicht absehbar war, was daraus werden würde, als ich mich 1968 zum Austausch gemeldet hatte. Es ist eine große Ehre für mich.“Er legte dar, wie wichtig vor allem in der heutigen Zeit der Austausch zwischen den Menschen verschiedener Nationen und das Beherrschen der Sprachen sei. „Wenn die Menschen sich verstehen, werden sie keinen Krieg gegeneinander führen“, sagte er. Damit wirke die Städtepartnerschaft ganz im Sinne ihrer Gründer.
Aulendorfs Bürgermeister Matthias Burth, der Maucher zur Auszeichnung gratulierte, betonte, dass die Gründer durch den Wunsch der Versöhnung und dem Ziel getragen waren, diese in Freundschaft zu verwandeln. Am Beginn der Partnerschaft stand ein Stück Papier, das von Menschen gelebt werden müsse. „Es braucht Menschen wie Sie, die die Partnerschaft tragen und leben, damit sie sich in Freundschaft verwandelt.“Eine Freundschaft sei nie abgeschlossen, sondern immer ein Prozess, der gepflegt und erneuert werden müsse.
Burth zeigte sich froh und dankbar, dass viele Bürger diese Freundschaft zwischen den beiden Städten leben. Auch weil die Europäische Union derzeit an einem schwierigen Punkt sei. Er bekräftigte, dass der Wert der EU nicht darin liege, dass sie eine gemeinsame Währung und keine Grenzen hat, sondern dass die Menschen seit 70 Jahren in Frieden in Europa leben können.
Die Aulendorfer genossen das Wochenende in Conches mit ihren französischen Freunden, heißt es. Diese hätten ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt. Neben dem Besuch des Chateau La Roche-Guyon besichtigten sie den Garten und das Museum von Claude Monet in Giverny. Die Pflege der Freundschaft und der Sprachkenntnisse sei beim gemeinsamen Grillen, Picknick und weiteren Ausflügen nicht zu kurz gekommen.