Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Rekord bei Gästezahlen
Noch nie waren im ersten Halbjahr so viele Gäste in Bad Waldsee.
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BAD WALDSEE - Nie zuvor waren mehr Gäste in Bad Waldsee als im ersten Halbjahr 2017. Mit insgesamt 30 731 Gästeankünften vermeldet die Städtische Kurverwaltung einen neuen Rekord. Trotz dieses erfreulichen Zuwachses an Touristen (+2,1 Prozent) wurde das Niveau des Vorjahres mit mehr als 188 300 Übernachtungen nicht ganz erreicht – es sank leicht um 1,4 Prozent auf 185 703. Gewinner der aktuellen Tourismusbilanz sind die Hotels und der Wohnmobilstellplatz. Federn lassen mussten Bildungshäuser, Ferienwohnungen und Kurpensionen. Die Rehakliniken bleiben weiterhin stabilster Wirtschaftsfaktor der Bäderstadt.
Auch im ersten Halbjahr 2017 entfielen wieder 70 Prozent aller Übernachtungen im Moorheilbad auf die drei städtischen Rehakliniken, die Waldburg-Zeil-Klinik im Hofgarten und die Akutklinik Urbachtal. Damit erwiesen sich die Gesundheitseinrichtungen erneut als verlässlicher Wirtschaftsfaktor für den oberschwäbischen Fremdenverkehrsort.
Bei der Anzahl der Gäste nehmen laut Kurgeschäftsführer Walter Gschwind Hotels und Gasthöfe unangefochten die Spitzenstellung in der Waldsee-Statistik ein. „Bei durchschnittlich 1,7 Tagen Aufenthaltsdauer summierten sich die 9701 Gästeankünfte auf 16 533 Übernachtungen im ersten Halbjahr 2017 – damit steigen die Zahlen langsam, aber stetig weiter an”, freut sich Gschwind für die Hoteliers und Gastronomen.
Der sanierte Wohnmobilstellplatz am Unterurbacher Weg stand auch im ersten Halbjahr 2017 hoch in der Gunst von Touristen, die ihr eigenes Haus auf vier Rädern mit nach Bad Waldsee brachten. Gschwind: „Die 39 Stellplätze sind nahezu ganzjährig sehr gut ausgelastet, und vor allem an den Wochenenden stößt die Anlage oftmals an ihre Kapazitätsgrenzen.” Die Wohnmobilisten loben laut Kurverwaltung vor allem die naturnahe Lage und die hohe Aufenthaltsqualität des Stellplatzes in der Nachbarschaft zur Waldsee-Therme. Folgerichtig wurden im fünften Jahr in Folge sowohl Zuwächse bei den Anreisen als auch bei den Übernachtungen registriert.
Kurpensionen: weniger Gäste
Davon können die traditionellen Kurpensionen in der Badstraße nur träumen. Bedingt auch durch die Schließung einiger großer Häuser sind im Kurgebiet weitere Bettenkapazitäten weggefallen. Obwohl die Zahl der Gäste nach Information der TouristInformation sogar um 2,7 Prozent zulegte, reduzierten sich die Übernachtungen im ersten Halbjahr um zehn Prozent.
Auch die Vermieter von Ferienwohnungen und Privatzimmern konnten heuer bis dato ihren Wachstumskurs nicht fortsetzen. „Gegenüber dem Vorjahreszeitraum fehlten 135 Gäste und 576 Übernachtungen, was ein Minus von 4,9 Prozent ergab. Erfreulich ist aber, dass sich die durchschnittliche Aufenthaltsdauer entgegen dem allgemeinen Trend von 8,6 auf 9,1 Tage erhöht hat”, betont Walter Gschwind.
Auch die Bildungshäuser im Kloster Reute und in der Schwäbischen Bauernschule konnten das Übernachtungsniveau von 2016 in den ersten sechs Monaten nicht halten. Laut Kurverwaltung meldeten die beiden Einrichtungen ein Minus von 2074 Übernachtungen.
Nach Angaben der Kurverwaltung ist die Zahl der Auslandsgäste gegenüber dem Vorjahreszeitraum weitgehend unverändert geblieben. Gschwind: „Aufgrund der räumlichen Nähe steht Bad Waldsee hoch in der Gunst von Schweizer Gästen. Mit 1500 angereisten Gästen und 3500 Übernachtungen nahmen sie Platz 1 ein in der Rangliste unserer Auslandsgäste.” Bezogen auf die Übernachtungszahlen landete allerdings Österreich auf dem Siegerpodest mit 10 860 Übernachtungen und 830 Gästen. Die drittstärkste Auslandsgruppe repräsentierten Touristen aus Polen gefolgt von Italien und Frankreich.
Auch Tagesausflügler aus der Region kommen gerne nach Bad Waldsee zum Stadtbummel oder zum Besuch überregional bekannter Freizeiteinrichtungen wie die Waldsee-Therme samt neuer Saunalandschaft oder zu den großen Veranstaltungen im Jahreslauf. Nutznießer dieser touristischen Entwicklung sind nach Einschätzung Gschwinds vor allem der Einzelhandel und die Gastronomie. „Aktuelle Untersuchungen gehen von 26,10 Euro aus, die von Tagesbesuchern im Durchschnitt vor Ort ausgegeben werden.”