Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Europäischer Autoverband stellt Bedingungen für künftige CO2-Ziele
FRANKFURT (dpa) - Europas Autoindustrie will sich nur unter bestimmten Bedingungen auf mittelfristig schärfere Emissionsziele für das klimaschädliche Kohlendioxid einlassen. Der europäische Autoherstellerverband Acea schlägt zunächst eine Reduzierung der CO2-Abgasemissionen von 2021 bis 2030 von 20 Prozent vor. Bedingung soll aber sein, dass die ohne Abgase fahrenden Elektroautos künftig gut beim Käufer ankommen und eine entsprechende Ladeinfrastruktur vorhanden ist. Das endgültige Reduktionsziel für 2030 soll demnach im Jahr 2025 überprüft werden. Wie stark der Aufschwung bei Elektromobilität konkret sein müsse, damit die vorgeschlagenen Ziele umgesetzt werden können, müsse Gegenstand der Diskussion mit der EU-Kommission in Brüssel werden, sagte Acea-Generalsekretär Erik Jonnaert.
Die Bundesregierung reagierte zurückhaltend. Das Umweltministerium verwies in Berlin darauf, dass es nicht Aufgabe der Automobilindustrie sei, Vorschläge für die eigene Regulierung zu machen. „Diese Vorgaben macht immer noch die Politik“, betonte ein Ministeriumssprecher. In diesem Zusammenhang verwies er darauf, dass die EU-Kommission noch in diesem Herbst Vorschläge machen wolle. Das Umweltministerium setze unverändert auf eine Quote für emissionsarme Fahrzeuge, um so die Elektromobilität zu fördern.
Bis 2021 müssen Autohersteller nach EU-Vorgaben derzeit die Emission von CO2 in ihrer Fahrzeugflotte auf 95 Gramm pro gefahrenem Kilometer senken, sonst drohen ihnen empfindliche Strafen. Derzeit liegen etwa die deutschen Autobauer Daimler und BMW noch deutlich über dieser Schwelle — im vergangenen Jahr lag der Ausstoß pro gefahrenem Kilometer bei jeweils mehr als 120 Gramm.