Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Alno-Mitarbeiter zittern um nächstes Gehalt
PFULLENDORF (tha) - Der insolvente Küchenhersteller Alno aus Pfullendorf will die Suche nach einem Investor beschleunigen. Das hat Insolvenzverwalter Martin Hörmann am Mittwochmorgen bei einer Mitarbeiterversammlung mitgeteilt. Es eilt, weil nur noch bis Ende dieses Monats die Löhne und Gehälter über das Insolvenzgeld bezahlt werden. Die Produktion steht indes immer noch still.
Ab Oktober muss Alno die Löhne und Gehälter aus eigener Kraft erwirtschaften. „Wir müssen jetzt den Investorenprozess abwarten“, sagt die Betriebsratsvorsitzende Waltraud Klaiber. Martin Hörmanns Priorität liege darin, so schnell wie möglich einen oder mehrere Investoren zu finden, um Alno komplett oder in Teilen zu verkaufen. Das sei aber nicht so einfach, ergänzt Waltraud Klaiber.
Das Traditionsunternehmen gehört inzwischen den Gläubigern, die sich nach „SZ“-Informationen am 2. Oktober erneut treffen wollen. Vorausgegangen war ein Wechsel von einem Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung zu einer Regelinsolvenz. Die Folge: Sowohl die bosnische Unternehmerfamilie Hastor, die im vergangenen Jahr über ihre Beteiligungsgesellschaft Tahoe bei Alno eingestiegen ist, als auch der frühere Vorstand um die ehemalige Finanzchefin Ipek Demirtas haben jede Einflussmöglichkeit verloren.
Hörmann informierte die Mitarbeiter auch darüber, dass ein Massenkredit abgelehnt worden sei, weshalb das notwendige Geld fehle, um das laufende Geschäft zu finanzieren. Seit vergangener Woche ruht deshalb die Produktion in Pfullendorf sowie bei den ebenfalls insolventen Tochtergesellschaften Pino in Coswig (Sachsen-Anhalt) und Wellmann in Enger (NordrheinWestfalen).