Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Planungen für Pflegeheim-Neubau der Zieglerschen beginnen
Technischer Ausschuss des Waldseer Gemeinderats fasst einstimmig Beschluss für Bebauungsplan – 56 Pflegeplätze und sieben Wohnungen entstehen
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BAD WALDSEE - Mit ihren Plänen für den Neubau einer Senioreneinrichtung reagieren die Zieglerschen mit Sitz in Wilhelmsdorf auf die hohe Nachfrage nach Pflegeplätzen am Standort Bad Waldsee. Das diakonische Unternehmen möchte auf seinem Grundstück an der Seidenstraße/Grüner Weg ein Pflegeheim errichten mit 56 Betten samt Tagespflege und sieben Wohnungen. Der Technische Ausschuss (TA) des Gemeinderates fällte am Montag einstimmig den Aufstellungsbeschluss für einen dafür notwendigen vorhabenbezogenen Bebauungsplan.
Stadträtin Rosa Eisele brachte es während der kurzen Debatte auf den Punkt: „Weitere Pflegeplätze sind in Bad Waldsee unbedingt nötig!“Weil es für die Versorgung einer steigenden Zahl pflegebedürftiger Menschen im Raum Oberschwaben an Heimplätzen fehlt, gab es im Ausschuss wohl auch keine nennenswerte Diskussion über die Neubaupläne zwischen dem Discounter „Penny“und der einstigen Seidenweberei.
Wie die SZ bereits im April exklusiv berichtete, reagiert der Bauherr mit diesem neuen Seniorenzentrum aber nicht nur auf das ausbaufähige lokale Heimangebot, sondern auch auf die Vorgaben der Landesheimbauverordnung. Darin wird ab 2020 die Unterbringung von Heimbewohnern in Einzelzimmern gefordert. Bekanntlich betreiben die Zieglerschen seit Jahren bereits ein Pflegeheim am Klosterhof, das zum Teil noch Doppelzimmer hat.
Gespräche mit Investor laufen
Um das 0,27 Hektar große Eckgrundstück zwischen Seidenstraße, Grünem Weg und Steinstraße mit einem Pflegeheim samt Tiefgarage und Zufahrten bebauen zu können, bedarf es eines vorhabenbezogenen Bebauungsplanes samt örtlicher Bauvorschriften. In die Planungen miteinbezogen werden zudem zwei kleinere Flächen entlang der Steinstraße, die noch im Besitz der Kommune sind; laut Stadtverwaltung laufen dazu bereits Gespräche mit dem Investor.
Das Bebauungsplankonzept für den Neubau sieht auf den Ebenen 1 und 2 das Heim vor und auf Ebene 3 (Dachgeschoss) sieben Wohnungen, die in einer baulich etwas zurückgesetzten Etage untergebracht werden sollen. „Dadurch wirkt der Gebäudekomplex, der sich mit seiner Höhe ausrichtet am benachbarten Wohnkomplex, weniger wuchtig und gliedert sich besser“, erläuterte Peter Natterer vom städtischen Bauamt im Ausschuss die Architektur des Gebäudes. Auf der Ebene 0 (Untergeschoss) ist eine Tiefgarage vorgesehen mit 21 Stellplätzen. Die Zufahrt erfolgt vom Grünen Weg aus – die Ausfahrt erfolgt in Richtung Seidenstraße.
Das genannte Planverfahren soll als Bebauungsplan der Innenentwicklung gemäß Paragraf 13a des Baugesetzbuches im beschleunigten Verfahren durchgezogen werden, informierte Natterer die Stadträte. „Eine Umweltprüfung und ein naturschutzrechtlicher Ausgleich sind dadurch nicht erforderlich.“Die planerischen Leistungen erbringt auf Beschluss des TA das Büro Sieber (Lindau) – die Kosten dafür trägt der Bauherr. Wann der erste Spatenstich erfolgt, ist nach Angaben aus dem Rathaus abhängig von der Verfahrensdauer des Bebauungsplanes.