Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
7536 Aulendorfer dürfen wählen
Im Vorfeld gingen der Stadt die Briefwahlumschläge für die Bundestagswahl aus
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AULENDORF - Die Wahlvorsteher sind geschult, die Erfassungsunterlagen ausgedruckt und die Schlösser für die Wahlurnen liegen bereit. Kurz vor der Bundestagswahl am kommenden Sonntag, 24. September, atmet Aulendorfs Wahlleiterin Tanja Nolte noch einmal durch. „Es läuft gut – aber etwas Stress ist es immer“, sagt sie. Zum Beispiel dann, wenn die roten Briefwahlumschläge ausgehen wie jüngst. Denn bereits jetzt zeichnet sich ab: Mehr Aulendorfer als bei den vorigen Wahlen geben ihre Stimme nicht persönlich in einem der sieben Wahlräume ab, sondern nutzen die Briefwahl.
1466 Briefwahlunterlagen hatten Nolte und ihre Kollegen bis Mittwoch bereits verschickt. Deutlich mehr als erwartet; „Uns sind die Briefwahlumschläge ausgegangen“, berichtet Nolte. Das Problem sei aber schnell gelöst gewesen: Bad Schussenried hatte welche übrig. Wie viele Wähler tatsächlich per Briefwahl abstimmen, steht natürlich noch nicht fest, aber, so Nolte, „die meisten, die Briefwahlunterlagen beantragen, wählen auch.“Damit zeichnet sich eine zahlreiche Briefwählerschaft ab. Zum Vergleich: Bei der Bundestagswahl 2013 nutzten letztlich 1063 Aulendorfer die Briefwahl. Ob sich das auch in einer generell höheren Wahlbeteiligung widerspiegelt, bleibt abzuwarten.
Wahlräume öffnen um 8 Uhr
Insgesamt sind in Aulendorf 7536 Wahlberechtigte, darunter 453 Bundestags-Erstwähler, aufgerufen ihre Stimmen abzugeben. Wer nicht die Briefwahl nutzt, kann am Sonntag zwischen 8 und 18 Uhr in seinem auf der Wahlbenachrichtigung angegebenen Wahlraum wählen. In der Kernstadt gibt es vier Wahlräume, je einen in den drei Ortschaften.
Erfassungsprogramm getestet
Für Nolte, die im Frühjahr 2016 als stellvertretende Hauptamtsleiterin nach Aulendorf kam, ist es nach der Bürgermeisterwahl erst die zweite Wahl, die sie als hiesige Wahlleiterin organisiert. „Die Bürgermeisterwahl war mit mehr Aufwand verbunden, aber es ist trotzdem noch sehr spannend. Ich bin froh, wenn am Sonntagabend alles gut gelaufen ist“, sagt sie. Besonders die Technik dürfe nicht ausfallen. Denn, wenn die Stimmzettel nach 18 Uhr ausgezählt werden, geht es Schlag auf Schlag. „Die Wahlvorsteher rufen relativ gleichzeitig bei mir an und melden ihr Ergebnis, das muss dann schnell gehen.“Das Erfassungsprogramm hat Nolte im Vorfeld deshalb schon einmal getestet. Die vorläufigen Ergebnisse will die Stadt noch am Wahlabend auf ihrer Homepage veröffentlichen.
Der Wahltag selbst ist gut vorbereitet. Die Boxen für die Wahlvorsteher der einzelnen Wahlräume und des Briefwahlbezirks sind schon gepackt. Darin sind etwa die Umschläge für die dann sortierten Stimmzettel, Büromaterial wie Büroklammern und Taschenrechner oder auch eine Musterwahlniederschrift, die den Wahlvorstehern zeigt, wie sie die Ergebnisse der Auszählung korrekt in das Formular eintragen – und: Dankesurkunden des Bundesinnenministeriums für die insgesamt 65 ehrenamtlichen Wahlhelfer.