Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Im Derby fehlen zwei Topleute
VfB Friedrichshafen und TSV Berg müssen auf wichtige Fußballer verzichten
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BERG - Der TSV Berg tritt am Freitagabend um 19 Uhr in der Fußball-Landesliga beim VfB Friedrichshafen an. Sabrin Sburlea wird im Spitzenspiel verletzungsbedingt noch geschont.
Am vergangenen Freitag hat es auch den VfB Friedrichshafen erwischt: Das 0:2 beim SV Oberzell war die erste Niederlage der Mannschaft von Trainer Christian Wucherer in der aktuellen Saison. Der VfB machte zu wenig aus seiner spielerischen Überlegenheit und ließ hinten der aktuell erfolgreichsten Offensive der Liga zu viele Chancen. Damit ist der Kontakt der Friedrichshafener zur Tabellenspitze erst einmal weg. Zwei Gegentore pro Spiel im Schnitt – das ist zu viel für einen Spitzenplatz. Dort wird der VfB aber weiterhin von den meisten Gegnern gesehen. Fakt ist jedoch auch: Bei einer Niederlage gegen Berg ist Rang zwei zur Halbzeit der Hinrunde schon mindestens sieben Punkte weg.
„Im Moment trennt sich in der Tabelle die Spreu vom Weizen. Die nächsten zwei, drei Spiele werden ein Indikator dafür sein, wohin die Reise für uns geht“, prognostiziert Wucherer über den aktuellen Saisonverlauf. Da sei der TSV Berg ein Gegner, der vor allem seine jüngeren Spieler vor eine schwierige Aufgabe stelle. „Für mich ist Berg der haushohe Anwärter auf den Meistertitel. Die sind in der Offensive mit herausragenden Einzelspielern gespickt.“
Beim TSV Berg ist die Erleichterung groß über den Last-MinuteSieg gegen den SV Ochsenhausen – Kapitän Moritz Fäßler hatte seine Mannschaft kurz vor Schluss per direktem Freistoß zum 1:0 geschossen. „Die Stimmung war natürlich gut und wurde noch besser, als Weiler einen Tag später nur 1:1 gegen Straßberg gespielt hat“, berichtet Bergs Trainer Oliver Ofentausek, der mit seinem Team auf drei Punkte an Platz eins herangerückt ist. „Das darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass bei uns im Spiel gegen Ochsenhausen noch einiges im Argen lag.“
Richtig glücklich war Ofentausek nach dem letzten Spiel nur über das Ergebnis. Nach dem Schlusspfiff hockte er eine ganze Weile in sich zusammengesunken am Spielfeldrand. Und in der Nachbereitung gab’s wieder ordentlich Stoff für die Berger Taktik-Whats-App-Gruppe: Der Trainer lässt zumindest die Heimspiele alle aufzeichnen und schickt seinen Spielern dann Spielszenen, die zeigen sollen, wo er Verbesserungsbedarf sieht.
„Der Zehner war nicht da, wo wir ihn haben wollen – wir haben stattdessen zu oft mit drei Sechsern gespielt“, war eine der Botschaften von Ofentausek. Eine andere: „Wir haben zu viele lange Bälle geschlagen. Das brauchen wir gar nicht.“Am Tag vor dem Spiel seiner Mannschaft gegen Ochsenhausen hatte sich Ofentausek den kommenden Gegner beim Auftritt des VfB in Oberzell angesehen. Das Fazit: „Die Friedrichshafener haben mir vor allem spielerisch sehr gut gefallen – hoffentlich spielen sie gegen uns nicht so gut wie gegen Oberzell.“Die erste Botschaft an sein Team: „Wir müssen uns umstellen: Der VfB ist ein Team, das selbst das Spiel machen will.“
Sabrin Sburlea, dessen individuelle Klasse gegen Ochsenhausen spürbar fehlte, wird beim TSV erneut geschont. „Wir wollen kein Risiko eingehen – auch im Oktober stehen wichtige Spiele wie der Pokal gegen den VfR Aalen oder das Duell mit Olympia Laupheim an.“Ofentausek sieht gegen den VfB Friedrichshafen eine Art Waffengleichheit: „Der VfB muss ja durch sie Rotsperre auch auf Daniel Di Leo verzichten.“