Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
FV Ravensburg II steht unter Druck
In der Fußball-Landesliga kommt es zum Derby gegen den SV Oberzell
●
RAVENSBURG - Die U23 des FV Ravensburg trifft am Samstag um 15 Uhr in der Fußball-Oberliga auf den SV Oberzell aufeinander. Nach sechs Niederlagen in Serie steigt der Druck bei den Ravensburgern.
Die Statistik spricht eine klare Sprache: 13-mal sind die beiden Mannschaften seit 2010 aufeinandergetroffen, nur ein einziges dieser Spiele gewann der SV Oberzell – vor mehr als drei Jahren. Jetzt geht die U 23 des FV Ravensburg mit der Hypothek von sechs verlorenen Spielen (inklusive Pokal) ins Heimspiel gegen den Lokalrivalen – war die Chance für Oberzell jemals größer, an der für sie so negativen Statistik etwas zu ändern? „Wir kennen natürlich die Tabelle und verfolgen, was beim FV passiert“, sagt SVO-Trainer Achim Pfuderer. „Aber natürlich wissen wir auch, dass die Mannschaft viel mehr kann, als sie momentan zeigt.“
Deshalb gilt auch in diesem Spiel erst einmal: „Hinten muss die null stehen.“Darauf aufbauend wollen die Oberzeller mit ihren Pfunden wuchern: „Mit 20 Toren sind wir in der Liga momentan ganz vorne dabei.“Läuft bei Oberzell – heißt das in Neudeutsch. Das 2:0 gegen den VfB Friedrichshafen hat für zusätzliches Selbstvertrauen gesorgt. „Das war eine gute Mannschaftsleistung“, freut sich Pfuderer. „Es hat sehr vieles gepasst.“So langsam gibt es auch wieder etwas Licht im Lazarett des SVO: Ersin Sanli hatte gegen seinen ExVerein seinen zweiten Kurzeinsatz. „Er ist stabil – nach seiner schweren Verletzung ist das eine tolle Sache“, freut sich der Trainer. „Ein Kurzeinsatz gegen den VfB, davor 15 Minuten gegen Ochsenhausen – das ist momentan realistisch.“Behutsam wiederaufbauen – das ist die Devise.
Auch in Sachen Fabio Maucher wollen die Verantwortlichen beim SVO nichts überstürzen. Der Rechtsverteidiger ist nach seinem Mittelfußbruch zurück im Training, mit voller Einsatzbereitschaft rechnet Pfuderer erst „in zwei bis drei Wochen“. Keine Illusionen macht sich der Coach bei Linus Held und Felix Heimpel: „Ich gehe davon aus, dass wir da auf die Winterpause warten müssen.“Aktuell besteht ja auch keine Not: Gegen den VfB hielt die Defensive, nach dem 5:0-Sieg zum Auftakt blieb der SVO am vergangenen Freitag zum zweiten Mal in dieser Saison ohne Gegentor – diesmal mit Kapitän Manuel Schlude als Rechtsverteidiger.
Die Erfahrenen sind gefordert
Beim FV II stellt sich die Frage: Welche der beiden Sechser-Serien hält? Die Positive gegen den SV Oberzell mit fünf Siegen und einem Unentschieden? Oder die Serie von sechs Niederlagen in Folge in den letzten Ligaspielen der aktuellen Saison? Keine Frage, was sich FV-Trainer Rainer Steck wünscht: „Natürlich wollen wir unsere Niederlagenserie beenden.“Aber Steck weiß auch, wie hoch die Hürde SV Oberzell ist. „Die Oberzeller haben sich nach einem Hänger in den letzten Spielen wieder gefangen – und sie haben sich im Sommer sehr gut verstärkt.“
Seinem eigenen Team stärkt Steck den Rücken: „Wir sind die U 23 des FV und wir werden auch weiterhin auf unsere jungen Spieler setzen und ihnen Vertrauen schenken. Ich fange jetzt nicht an, nach Verstärkungen aus der ersten Mannschaft zu rufen.“Für die Partie gegen Oberzell fällt Steck allerdings eine Säule seines Spiels aus: Marian Pfluger, der es mit 20 Jahren schon zum Kapitän gebracht hat, wird nach seiner Verletzung im Spiel in Heimenkich fehlen. Dafür kommt Niklas Klawitter zurück. Gerade auf Spieler wie Klawitter setzt Steck beim erneuten Anlauf gegen Oberzell, etwas Zählbares in den Händen zu halten: „Die Erfahren müssen vorangehen.“Es fehlt ja auch nur ein Tick: „Die Einstellung bei meinen Spielern stimmt, wir erarbeiten uns Chancen – aber in Heimenkirch landet der Ball in der Nachspielzeit eben an der Latte statt im Tor.“