Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Decke im Ganztagszentrum Biberach schimmelt
Teil des Gebäudes bei der Dollinger-Realschule ist gesperrt – Schimmelsporen wurden nachgewiesen
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BIBERACH - Beim Bau des Heinz-H.Engler-Forums neben der DollingerRealschule in Biberach ist offenbar gepfuscht worden. Weil laut Stadtverwaltung das Dach nicht dicht ist, dringt Wasser in das Gebäude ein. Die Folge: Schimmel bildet sich an der Foyerdecke und in einem Unterrichtsraum. Das gab der Hochbauamtsleiter Siegfried Kopf-Jasinski in der Bauausschusssitzung am Donnerstagabend bekannt. Ein Teil des Gebäudes ist jetzt gesperrt.
Seit Beginn des Jahres ist der Verwaltung das Problem bekannt. Zu diesem Zeitpunkt seien erstmals Wassereintritte im Foyer aufgetreten, so der Hochbauamtsleiter. Das Heinz-H.-Engler-Forum ist Teil des im Jahr 2013 fertiggestellten Räumlichen Bildungszentrums, in welchem TRAUERANZEIGEN sich auch die Dolli befindet. Das dreigeschossige Ganztagszentrum Biberach enthält mehrere Räume, die Außenstelle der städtischen Musikschule und eine von der Stadtbücherei betriebene Schulbücherei.
Rechtsanwalt eingeschaltet
Da das Gebäude noch relativ neu ist, hat die Stadt von ihrem Gewährleistungsrecht Gebrauch gemacht. „Die Firma war mehrfach vor Ort und versuchte die Dichtigkeit des Daches herzustellen, jedoch ohne dauerhaften Erfolg“, sagte Kopf-Jasinski. Im Mai sei dann auch Wasser in drei Musikübungsräume eingedrungen. Wieder forderte die Stadt die Dachabdichtungsfirma auf, die Mängel zu beseitigen. Gleichzeitig habe man einen Schadensgutachter eingeschaltet, so der Amtsleiter. Parallel dazu konsultierte die Verwaltung einen Anwalt, „da die ausführende Firma die Schäden immer nur mit minimalem Aufwand zu beheben versuchte.“
Im August atmeten die Beteiligten auf: „Wir waren der Überzeugung, dass die Dichtigkeit des Dachs wiederhergestellt sei.“Im September drang dann erneut Wasser in die drei Musikübungsräume und ins Foyer ein. „Es begannen sich schwarze Stellen an der Foyerdecke und in einem Unterrichtsraum zu bilden“, sagte Kopf-Jasinski. Da sich diese verstärkt hätten, seien die Verkleidungen abgenommen worden. Dies erfolgte in der Anwesenheit eines Gutachters, der die Raumluft kontrollierte. „Es wurden verschiedene Schimmelsporen in den Räumen im zweiten Obergeschoss in geringer Konzentration nachgewiesen“, so der Amtsleiter. Die Belastung im Foyer sei etwas höher gewesen.
Die Verwaltung geht davon aus, dass die Schimmelsporen erst mit dem Ausbau der Verkleidung freigesetzt worden sind. Auf Empfehlung eines Gutachters ist das zweite Obergeschoss seit dieser Woche gesperrt. „Das gesundheitliche Risiko, das für die Nutzer des Gebäudes bestanden hat, wird vom Gutachter als gering eingeschätzt“, sagte Kopf-Jasinski. Derzeit reinigt eine Firma das Gebäude. Kopf-Jasinski gab auch darüber Auskunft, warum es so schwierig ist, die undichte Stelle im Dach zu finden: „Die vom Gutachter identifizierten Schwachpunkte der Dachabdichtung liegen nicht in der Fläche des Bitumendachs, sondern in den Rand- und Durchdringungsbereichen.“Nach juristischer Abklärung habe man inzwischen eine andere Firma mit der Mängelbeseitigung beauftragt. Biberachs Baubürgermeister Christian Kuhlmann sagte: „Wir haben natürlich eine Firma ausgewählt, zu der wir Vertrauen haben.“
Die Stadt sieht die Firma, die den Schaden verursacht haben soll, in der Pflicht, die Kosten zu übernehmen. Kopf-Jasinski: „Das muss aber erst rechtlich durchgesetzt werden.“Unklar ist, ab wann das zweite Obergeschoss wieder genutzt werden kann. „Wir hoffen, dass wir die Sperrung zügig aufheben können“, sagte die Sprecherin der Stadt Biberach, Andrea Appel. 2014 hatte es Probleme in der angrenzenden WilhelmLeger-Sporthalle gegeben. Ein Video finden Sie im Internet unter