Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Storchennest ist bereit für seine Bewohner
Mitglieder der BUND-Ortsgruppe Aulendorf und Bad Waldsee putzen die Nester
AULENDORF/BAD WALDSEE (sz) Das Aulendorfer Storchennest gegenüber dem Hotel „Engel“ist jüngst von Naturschützern der Ortsgruppe des Bundes für Umwelt- und Naturschutz (BUND) von Erde und Gras befreit worden. Dessen Vorsitzender Bruno Sing koordinierte die Storchennest-Aktion in Absprache mit der Landes-Storchenbeauftragten Ute Reinhard. Auch in Bad Waldsee wurden Nester für das kommende Jahr vorbereitet.
An das Nest grenzen einige Stromleitungen an, sodass Mitarbeiter des Energieversorgers EnBW den Strom für die Anwohner eine Stunde lang abschalten mussten. Der Storchenexperte Hans Daiber vom BUND Bad Waldsee machte sich dann unter der Assistenz von Bettina Fieber daran, das Nest in luftiger Höhe zu reinigen und mit Reisig neu auszulegen.
Die Ruten ermöglichen laut Pressemitteilung des BUND Aulendorf den Wasserabfluss bei Regen, damit die Störche sich nicht unterkühlen. Dadurch würden die Überlebenschancen der Jungstörche erhöht, weil Wetter und Nahrung im Revier die Chancen für die Jungstörche stark beeinflussen würden. Nun hätten die Aulendorfer Störche nach ihrer Rückkehr die besten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Brut in einem sauberen Nest.
Das zweite Aulendorfer Nest bei der alten Post in der Zollenreuter Straße sollte abgeworfen werden. Beim näheren Hinschauen entdeckten die Helfer jedoch, dass die Störche die Zweige so geschickt in die vorhandenen Stromleitungen verflochten haben, dass es zunächst nicht möglich war, es zu bearbeiten. So wurde das Nest zunächst an Ort und Stelle belassen.
In Bad Waldsee wurde zunächst das Nest in Steinach gepflegt. Drei Jungstörche sowie die Altstörche sind von dort im August und September ausgezogen. Anschließend wurde das Nest in Michelwinnaden für 2018 vorbereitet. Dort wuchs am meisten Gras schon auf dem Nest. In Michelwinnaden wurden dieses Jahr das erste al zwei Jungstörche beringt und sind Richtung Süden, wahrscheinlich Richtung Spanien geflogen.
In jedem Nest wurden 160 Liter Humuserde entnommen. Dies wurde mit Ruten ersetzt, damit im Frühjahr das Wasser besser abfließt und die Überlebenschancen für die Jungstörche erhöht würden, teilt der BUND Bad Waldsee mit.
Mehr Infos finden sich unter www.stoerche-aulendorf.de