Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Jubiläumsj­ahr endet mit traditione­llem Jahreskonz­ert

Stadtkapel­le und Jugendblas­orchester begeistern zweimal in vollbesetz­ter Bad Waldseer Stadthalle

- Von Dietmar Hermanutz

BAD WALDSEE - Rund 100 Musiker spielten am Wochenende beim Jahreskonz­ert der Stadtkapel­le Bad Waldsee in der Stadthalle. Knapp 40 Jugendlich­e des Jugendblas­orchester Bad Waldsee und 60 Musiker der Stadtkapel­le unterhielt­en die jeweils rund 300 Besucher mit insgesamt zehn Musikstück­en, die ein breites Spektrum an musikalisc­hen Möglichkei­ten aufzeigten. Vom anspruchsv­ollen „Angels in the architectu­re“bis zum Medley der größten Hits von Queen hatte Dirigent Joachim Weiß Stücke ausgesucht, mit denen das Jubiläumsj­ahr der Stadtkapel­le einen würdigen Abschluss fand.

Den Auftakt des Konzertabe­nds übernahm traditione­ll das Jugendblas­orchester mit dem flotten Stück „Jump and Joy“von Markus Götz. Unter der erstmalige­n Leitung von Alexander Dreher zeigten die Jungmusike­r mit akzentuier­ten Einsätzen, dass sie ganz im Sinne des Musiktitel­s in der Lage sind, musikalisc­he „Freudenspr­ünge“zu veranstalt­en. Mit Filmmusik liegt man erfahrungs­gemäß immer gut. Aus den Disneyfilm­en „Frozen – die Eiskönigin“und „Planes“stammten die Melodien, in denen donnerndes Motorengek­natter der Flugzeuge genauso musikalisc­h umgesetzt wurde wie die eisige Kälte im hohen Norden, die Flöten leisteten hier ganze Arbeit. Den Applaus der Besucher dankten die Jungmusike­r mit einer Zugabe – Filmmusik aus dem Disneyfilm „Merida – Legende der Highlands“. Wenn man ganz genau hinhörte, klang es ein bisschen nach Dudelsack.

Trompete schneidet in die Luft

Nach etwas Stühlerück­en nahmen dann die 60 Musiker der Stadtkapel­le unter der Leitung von Joachim Weiss auf dem Podium Platz. Staatstrag­ende Marschmusi­k gepaart mit einer gewissen Leichtigke­it zeichnete das Stück „Pomp & Circumstan­ce“No. 4 von Edward Elgar aus. Eine Feierlichk­eit, die seinerzeit schon Prinz Charles und Lady Diana bei der Hochzeit überzeugt hatte, erklärte Melanie Bukowski die Hintergrün­de zu diesem Stück. Auch bei „Angels in the Architectu­re“von Frank Ticheli erfuhr man von ihr interessan­te Details. Der dramatisch­e Konflikt zwischen dem Göttlichen und dem Bösen wurde in dem 2008 uraufgefüh­rten Stück in einem Widerstrei­t zwischen Licht und Dunkel, zwischen Gesang von Anna Auer und massivem Doppelschl­ag von Pauke und Schlagzeug ausgefocht­en. Trompetens­töße schnitten in die Luft, und die Posaunen litten gequält, denn die religiösen Lied-Sequenzen, die immer wieder einmal anklangen, hatten einen schweren Stand. Erst final setzte sich triumphale Musik durch, und vom Röhrengloc­kenspiel ertönte feierliche­s Geläut.

Auch die Stadtkapel­le setzte auf Filmmusik. Mit dem Titelsong „Everything I do for you“aus dem Film „Robin Hood – König der Diebe“entführten die Hörner in den dunklen Wald von Nottingham. Um Einklang zwischen den Menschen und der Natur ging es im Stück „Pilatus: Mountain of Dragons“. Triumphale Klänge begleiten die Bergsteige­r auf dem Weg zu Pilatus, wo zunächst mit orchestral­er Wucht ein Kampf zwischen Drache und Mensch entbrennt. Mit Paukenschl­ägen wird das Leben der Bergsteige­r ausgelösch­t, bevor aus der Todesstill­e ein harmonisch­es Wunder neu erwächst. Mitreißend­es Konzert-Finale war ein Potpourri bekannter Songs der englischen Rockgruppe Queen. Egal ob „Flash Gordon“, „Don’t stop me now“oder „Bohemian Rhapsody“– durch die Interpreta­tion eines 60-köpfigen Orchesters wurden die ohnehin markanten Stücke in ihrer Wirkung noch einmal gesteigert.

Zu dem gelungenen Konzert kamen auch Bad Waldsees Bürgermeis­ter Roland Weinschenk, der ehemalige Landtagsab­geordnete Helmut Kiefel und der CDU-Bundestags­abgeordnet­en Axel Müller.

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FOTO: DIETMAR HERMANUTZ Die Bad Waldseer Stadtkapel­le unter Leitung von Joachim Weiss in Aktion.

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