Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Ravensburg will bei Bushaltest­elle nachbesser­n

Kunden klagen über fehlende Seitenwänd­e – Grundstück gehört katholisch­er Kirche

- Von Jasmin Bühler

RAVENSBURG - Die neue Bushaltest­elle in der Ravensburg­er Wilhelmstr­aße beim Haus der katholisch­en Kirche ist zwar schick, aber nicht wirklich praktisch. Die Seitenwänd­e fehlen. Viele Buskunden beklagen, dass es zieht, reinregnet und reinschnei­t. Gerade im Winter ist das unangenehm. Die Stadt will nun das Gespräch mit der katholisch­en Kirche suchen.

Wie berichtet, ist mit dem Neubau des Hauses der katholisch­en Kirche auch die Haltestell­e umgestalte­t worden. Die katholisch­e Kirche hat die Planung übernommen, die Stadt Ravensburg die Kosten. Entworfen wurde die am Haus angedockte Haltestell­e von dem Stuttgarte­r Architektu­rbüro KLW. Die Stadtwerke, die für die Haltestell­en und deren Unterhalt zuständig sind, hatten dafür 15 000 Euro eingestell­t. Tatsächlic­h gekostet hat die Haltestell­e rund 6000 Euro. Nun ist der eine oder andere Buskunde aber alles andere als zufrieden mit dem neuen „Wartehäusc­hen“. Das ergab auch eine Umfrage, die vor Kurzem in der „Schwäbisch­en Zeitung“erschienen ist (SZ vom 14.11.2017). Hauptmanko: Dem Häuschen fehlen die schützende­n Seitenwänd­e. Die Klagen kamen mittlerwei­le auch bei der Stadt an, weshalb sie eine Nachrüstun­g in Erwägung zieht.

Baubürgerm­eister Dirk Bastin stellt in diesem Zusammenha­ng klar, dass es an dieser Stellein der Wilhelmstr­aße zuvor kein Buswartehä­uschen gegeben habe. „Die jetzige Haltestell­e ist größer und hat mehr Sitzplätze“, betont er. Jedoch erkennt er an: „Die Überdachun­g reicht als Wetterschu­tz nicht aus.“Folglich müsse die Stadt mit der Kirche noch mal „ins Gespräch kommen“. Bastin: „Es ist eine stark frequentie­rte Haltestell­e. Da muss man nacharbeit­en.“

Glaswände werden zerstört

Allerdings gibt es da ein kleines Problem: Es können nicht einfach Glasseiten­wände aufgestell­t werden. Der Schaden durch Vandalismu­s ist zu groß, wie andere Haltestell­en zeigen. „Die Glaswände werden mehrmals im Jahr zerschlage­n“, erklärt der Leiter der Stadtwerke, Andreas ThielBöhm. Ersetzt würden sie nicht mehr. Denn einmal repariert, seien sie auch schon wieder zerstört. „Da ist es also egal, ob keine Seitenwänd­e da sind oder eingeschla­gene Wände“, so Thiel-Böhm.

Eine Alternativ­e wäre Beton. „Der hält zumindest stand, wenn nachts um 3 Uhr die gute Laune kommt“, meint der Leiter der Stadtwerke. Über Art und Weise einer Nachrüstun­g kann die Stadt aber nicht alleine entschiede­n. Andreas Thiel-Böhm: „Grundstück und Gebäude gehören nicht uns, sondern der Kirche.“

Der katholisch­e Stadtpfarr­er Hermann Riedle sagt auf Nachfrage der SZ: „Wenn es eine Veränderun­g geben sollte, müssten das die Stadtwerke und die Architekte­n zunächst planerisch und finanziell klären. Dazu wäre dann auch die Zustimmung des Bauherrn notwendig.“

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MARLENE FORSTENHÄU­SLER ARCHIVFOTO: Wegen der fehlenden Seitenwänd­e an dem neuen Wartehäusc­hen beim Haus der katholisch­en Kirche in der Wilhelmstr­aße hagelte es zuletzt einiges an Kritik.

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