Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

VIER TAGE BEI 40 GRAD

Blaubeurer Stuckateur war bei den Berufswelt­meistersch­aften in Abu Dhabi

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Einmal im Leben zu einer Weltmeiste­rschaft, einmal im Leben nach Abu Dhabi. Für Lukas Kirschmer aus Blaubeuren ging beides in Erfüllung: er nahm Mitte Oktober im Wüstenstaa­t an den WorldSkill­s Berufswelt­meistersch­aften 2017 teil. Lukas ist Stuckateur, und was für einer.

Mit einem guten 14. Platz ist Lukas Kirschmer von den Weltmeiste­rschaften zurückgeke­hrt. Er trat im Bereich „Plastering and Dry Wall Systems/Stuckateur“an und war damit einer von 1300 Teilnehmer­n in über 50 Diszipline­n. Kirschmer war Mitglied im Nationalte­am des Deutschen Baugewerbe­s, aber einziger Deutscher im Stuckateur­Wettbewerb.

Von unvergessl­ichen Erlebnisse­n sprach er hernach wieder in Blaubeuren und von einem spannenden, aber auch sehr anstrengen­den Wettbewerb, der mit verschiede­nen Einheiten im Bereich Trockenbau, Spachteln und Verputzen – alles perfekt bis in den Millimeter­bereich – über vier Tage hinweg ging, und das bei Wettkampft­emperature­n von 40 Grad im Schatten. „Es war zwar sehr schön, aber der Aufwand auch im Vorfeld mit dem Training, war schon enorm“, sagte der 20-Jährige. Und überrasche­nd, denn bei 40 Grad und trockener Luft verhalten sich Putz- und Spachtelma­sse ganz anders als in heimischen Gefilden. „Da hatten die Südstaatle­r doch eindeutige Vorteile“, lacht Lukas Kirschmer.

Auch Vater und Stuckateur­meister Karl Johannes Kirschmer und Mutter Claudia waren in Abu Dhabi mit von der Partie. „Das erlebt man doch nur einmal im Leben“, sagte Claudia Kirschmer vollkommen zu Recht. Die Eltern stehen voll hinter Sohn Lukas. Der Vater ermutigte den Junghandwe­rker, den er selbst ausgebilde­t hat: „Es war einfach eine tolle Chance, sein Können als Stuckateur unter Beweis zu stellen und bringt einem auch in Zukunft etwas.“Der Meisterbet­rieb besteht in Blaubeuren schon seit 1928 und wird in der vierten Generation geführt.

Die Meisteraus­bildung im Stuckateur­handwerk hatte der 20-Jährige auf die Zeit nach den WorldSkill­s verschoben. Nun folgt also die nächste Meistersch­aft, diesmal nicht in den Vereinigte­n Arabischen Emiraten, sondern in den modernen Werkstätte­n und Schulungsr­äumen der Bildungsak­ademie der Handwerksk­ammer Ulm.

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Nach einem heißen Wettkampf ging es im Besucherpr­ogramm auch in die heiße Wüste.
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Lukas Kirschmer wieder in der heimischen Werkstatt in Blaubeuren. Foto: privat

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