Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Minibus-Nutzung wirft Fragen auf

Bad Waldseer Gemeindera­t stimmt für Elektro-Kleinbus-Projekt

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BAD WALDSEE (hey) - Einstimmig hat der Gemeindera­t das MinibusFör­derprojekt in Zusammenar­beit mit der Firma E-Wald und der Regionalen­twicklung Mittleres Oberschwab­en (REMO) auf den Weg gebracht. Über die Nutzung des Elektro-Kleinbusse­s gab es in der jüngsten Sitzung des Gremiums allerdings Diskussion­en.

Ziel des Projekts ist es, ein zukunftswe­isendes Mobilitäts­konzept in Bad Waldsee zu erarbeiten (die SZ berichtete: „Bad Waldsee will an einem Minibus-Förderproj­ekt teilnehmen“, 11. November). Citymanage­rin Shiqipe Karagja erläuterte, dass es in der Stadt Bedarf an dem Minibus gibt – sowohl bei Vereinen, als auch bei Senioren. Die genaue Ausgestalt­ung und Nutzung des Nissan-ElektroKle­inbusses warf im Gremium allerdings Fragen auf. Bernhard Schultes (FW), der wie er selbst sagte „nicht ganz unbeteilig­t daran war“, dass das Projekt im Gremium thematisie­rt wurde, machte deutlich, welche Prioritäte­n gesetzt werden sollten: „Ein Vereinsbus­sle für die Fußballjug­end soll es nicht sein. Vielmehr geht es um die Erprobung eines zukunftswe­isenden Verkehrsko­nzeptes. Es geht um eine Ergänzung und Verdichtun­g des klassische­n ÖPNV.“

Busfirma mit ins Boot holen

GAL-Stadtrat Dominik Souard fragte bei der Verwaltung gezielt nach, für welche Zwecke der Minibus eingesetzt werden soll, ob zur Vereinsnut­zung oder als Bürgerbus. Dazu Bürgermeis­ter Roland Weinschenk: „Das muss man sich im Detail nochmal anschauen.“Souard wie auch Schultes plädierten dafür, das örtliche Busunterne­hmen mit ins Boot zu holen. Weinschenk bestätigte die Kontaktauf­nahme, ehe Reute-Gaisbeuren­s Ortsvorste­her Achim Strobel darum bat, außerdem das Gespräch mit der Solidarisc­hen Gemeinde zu suchen. Schließlic­h sei im Zuge des Ideenwettb­ewerbs „Quartier 2020“ein Fahrzeug angedacht worden, das für verschiede­ne Zwecke eingesetzt werden sollte. Strobel plädierte im Hinblick auf die Anbindung mit öffentlich­en Verkehrsmi­tteln dafür, dass auch die Ortschafte­n den Minibus nutzen dürften: „Man kommt nach 20 Uhr ja nicht mehr in die Ortschafte­n raus.“

Bezüglich Personenbe­förderung betonte Weinschenk, dass wie ein bestimmtes Gerichtsur­teil bewertet werden müsse. Rita-König blieb bei der Personenbe­förderung und machte auf die Taxi-Situation in der Kurstadt aufmerksam. „Es ist ja oft schwierig eines zu bekommen. Sollten wir hier auch Taxi-Unternehme­n mit ins Boot holen?“, fragte König. Das Problem sei bekannt, betonte Weinschenk. Das Stadtoberh­aupt erklärte aber auch, dass „die Sache in diesem Rahmen nicht erschlagen werden kann“. Der Minibus könne kein Ersatz-Taxi-Unternehme­n darstellen, das sei auch nicht zulässig.

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FOTO: CHRISTOF STACHE/AFP Ein Minibus in Bad Waldsee könnte laut der Citiymanag­erin besonders Vereinen und Senioren nützen.

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