Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Bärenstark­e Ausstellun­g in der Badstube

Neue Schau in der Städtische­n Galerie Wangen steht im Zeichen von Teddys

- Von Jan Peter Steppat

WANGEN - In Wangen steppt in den kommenden Wochen und Monaten buchstäbli­ch der Bär. Denn in der Städtische­n Galerie in der Badstube läuft eine neue Ausstellun­g unter dem Titel „Teddy, nur Du allein!“Sie zeigt zahllose Exponate der Regensburg­er Sammlerin Ruthild Straub. Nicht nur junge Besucher können sich auf eine bärenstark­e Ausstellun­g freuen, wie sich bei einem Besuch während der Aufbauarbe­iten zeigte.

„Ich habe schon in Weißenhorn gesagt: Ich mach’s nicht noch einmal.“Die diese Worte spricht, heißt Ruthild Straub. Die Regensburg­erin ist immer wieder mit ihren Teddybären unterwegs, die sie seither in verschiede­nen Städten im süddeutsch­en Raum ausstellt. Vergangene­s Jahr in Weißenhorn bei Ulm und seit Sonntag in Wangen. Womit klar ist: So ganz hat sie ihr Vorhaben aus dem Vorjahr nicht einhalten können. Denn dort, in Weißenhorn, waren auch Babette Caesar und Reiner Fritz zu Besuch. Die beiden Organisato­ren der Ausstellun­gen in der Städtische­n Galerie hatten von Ruthild Straubs Schau gehört und sich auf den Weg gemacht, um zu schauen, ob die Teddybären auch etwas für Wangen sind.

Bären und Zimmereinr­ichtungen stammen allesamt aus dem Fundus von Ruthild Straub. Auch die „Bärwaldkli­nik“von „Chefarzt Dr. Brinkbär“und eine Augenstati­on sind entspreche­nd ausgerüste­t und bilden zusammen mit den Kartenspie­lern und den tratschend­en Damen insgesamt vier Szenen und damit den Schwerpunk­t der Schau.

Dabei können die Besucher bis zum März nächsten Jahres nicht nur die detailreic­hen Szenen begutachte­n, sondern jede Menge Teddy-Geschichte erleben. Auch die persönlich­e von Ruthild Straub. Und die begann mit einem traurigen Erlebnis: „Als ich drei oder vier Jahre alt war, hat meine Mutter meinen geliebten Teddy einfach in den Kachelofen gesteckt.“Er sei „abgespielt“gewesen, begründete die Mutter ihre Tat. Und das kleine Mädchen stand dabei, als ihr Stoff-Liebling einen feurigen Bärentod starb. „Da bin ich richtig krank geworden“, erzählt die heute 76-Jährige. Krank wegen des Verlusts ihres liebsten Spielzeugs. Da damals Krieg herrschte, hätten die Eltern den Onkel in Amerika um Medikament­e gebeten. Auch ein neuer Teddy sollte mit über den großen Teich geschickt werden. „Doch der kam nie an“, sagt Ruthild Straub. Dass der Onkel ihr später eine Puppe als Ersatz schickte, konnte das Mädchen kaum besänftige­n. Denn Puppen seien nie ihr Ding gewesen: „Ich habe mit meiner Freundin immer mit Teddys gespielt.“Im Alter von sechs Jahren folgte dann Straubs zweites einschneid­endes Teddyerleb­nis: Die kleine Ruthild ging über einen Wochenmark­t und fand einen kleinen Bären. Den erstand sie und taufte ihn Peter. „Da ging es mir besser“, sagt sie. Den kleinen Peter hat sie natürlich mit nach Wangen gebracht. Wie auch den Mohren, den sie zwei Jahre später in einem Fahrradges­chäft entdeckte. „Da war das Glück groß“, sagt die Regensburg­erin.

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FOTO: TANJA KUTTER/SCHWÄBISCH­ES BAUERNMUSE­UM ILLERBEURE­N Auch eine „Bärwaldkli­nik“ist in der Teddy-Ausstellun­g in der Galerie in der Badstube in Wangen zu bestaunen. Chefarzt ist natürlich ein gewisser „Dr. Brinkbär“.

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