Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Bärenstarke Ausstellung in der Badstube
Neue Schau in der Städtischen Galerie Wangen steht im Zeichen von Teddys
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WANGEN - In Wangen steppt in den kommenden Wochen und Monaten buchstäblich der Bär. Denn in der Städtischen Galerie in der Badstube läuft eine neue Ausstellung unter dem Titel „Teddy, nur Du allein!“Sie zeigt zahllose Exponate der Regensburger Sammlerin Ruthild Straub. Nicht nur junge Besucher können sich auf eine bärenstarke Ausstellung freuen, wie sich bei einem Besuch während der Aufbauarbeiten zeigte.
„Ich habe schon in Weißenhorn gesagt: Ich mach’s nicht noch einmal.“Die diese Worte spricht, heißt Ruthild Straub. Die Regensburgerin ist immer wieder mit ihren Teddybären unterwegs, die sie seither in verschiedenen Städten im süddeutschen Raum ausstellt. Vergangenes Jahr in Weißenhorn bei Ulm und seit Sonntag in Wangen. Womit klar ist: So ganz hat sie ihr Vorhaben aus dem Vorjahr nicht einhalten können. Denn dort, in Weißenhorn, waren auch Babette Caesar und Reiner Fritz zu Besuch. Die beiden Organisatoren der Ausstellungen in der Städtischen Galerie hatten von Ruthild Straubs Schau gehört und sich auf den Weg gemacht, um zu schauen, ob die Teddybären auch etwas für Wangen sind.
Bären und Zimmereinrichtungen stammen allesamt aus dem Fundus von Ruthild Straub. Auch die „Bärwaldklinik“von „Chefarzt Dr. Brinkbär“und eine Augenstation sind entsprechend ausgerüstet und bilden zusammen mit den Kartenspielern und den tratschenden Damen insgesamt vier Szenen und damit den Schwerpunkt der Schau.
Dabei können die Besucher bis zum März nächsten Jahres nicht nur die detailreichen Szenen begutachten, sondern jede Menge Teddy-Geschichte erleben. Auch die persönliche von Ruthild Straub. Und die begann mit einem traurigen Erlebnis: „Als ich drei oder vier Jahre alt war, hat meine Mutter meinen geliebten Teddy einfach in den Kachelofen gesteckt.“Er sei „abgespielt“gewesen, begründete die Mutter ihre Tat. Und das kleine Mädchen stand dabei, als ihr Stoff-Liebling einen feurigen Bärentod starb. „Da bin ich richtig krank geworden“, erzählt die heute 76-Jährige. Krank wegen des Verlusts ihres liebsten Spielzeugs. Da damals Krieg herrschte, hätten die Eltern den Onkel in Amerika um Medikamente gebeten. Auch ein neuer Teddy sollte mit über den großen Teich geschickt werden. „Doch der kam nie an“, sagt Ruthild Straub. Dass der Onkel ihr später eine Puppe als Ersatz schickte, konnte das Mädchen kaum besänftigen. Denn Puppen seien nie ihr Ding gewesen: „Ich habe mit meiner Freundin immer mit Teddys gespielt.“Im Alter von sechs Jahren folgte dann Straubs zweites einschneidendes Teddyerlebnis: Die kleine Ruthild ging über einen Wochenmarkt und fand einen kleinen Bären. Den erstand sie und taufte ihn Peter. „Da ging es mir besser“, sagt sie. Den kleinen Peter hat sie natürlich mit nach Wangen gebracht. Wie auch den Mohren, den sie zwei Jahre später in einem Fahrradgeschäft entdeckte. „Da war das Glück groß“, sagt die Regensburgerin.