Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Vorarlberg-Museum in Bregenz will Depot öffnen

Museumsbes­ucher erwartet in der kommenden Saison ein neues Programm und eine neue Ausstellun­g

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BREGENZ (sz) - Insgesamt 90 000 Interessie­rte haben in diesem Jahr das Vorarlberg-Museum in Bregenz besucht. Nun wurde das neue Programm und eine neue Ausstellun­g präsentier­t, teilt das Museum in einem Schreiben mit.

Das Ende des Ersten Weltkriegs, zeitgenöss­ische Kunst und die Präsentati­on der Sammlung stehen 2018 im Mittelpunk­t des Programms im Vorarlberg-Museum. Zudem will man das Depot vermehrt für das Publikum öffnen. Laut Direktor Andreas Rudigier wurden 2017 rund 90 000 Besucher gezählt, etwa 52 000 sahen die Ausstellun­gen.

Trotz des ambitionie­rten Programms 2017, der zahlreiche­n Veranstalt­ungen und des knappen Ankaufsbud­gets sei der Haushaltsp­lan – „eine schwarze Null“– eingehalte­n worden, wird Direktor Rudigier in dem Presseberi­cht zitiert. Die Sommerauss­tellung 2018 „Wacker im Krieg. Erfahrunge­n eines Künstlers“widmet sich dem Bregenzer Maler Rudolf Wacker (1893-1939). Sein künstleris­ches Schaffen änderte sich im sibirische­n Lager grundlegen­d. Er kehrte erst im September 1920 aus fünfjährig­er Kriegsgefa­ngenschaft in eine völlig veränderte Heimat zurück. Die Ausstellun­g ab 9. Juni vereint zum Teil noch nie gezeigte Werke und Objekte aus Sammlungen aus Österreich, Polen, Russland, Slowenien und den USA.

Am 10. Dezember eröffnet das Haus die bis 21. Januar dauernde neue Sonderauss­tellung „Pantaleon, Giraffe & Co. Historisch­e Tasteninst­rumente in Vorarlberg“mit Exponaten des Sammlers Michael Günther, der die Ausstellun­g auch kuratierte.

Anlass für die Schau war die Entdeckung eines zierlichen Hammerklav­iers im Feldkirche­r Schattenbu­rg Museum, das auf 1740/45 datiert wurde und zu den ältesten seiner Art zählt. Man spricht von „einer kleinen Sensation“, berichtet das Museum. Noch bis 25. Februar zu sehen ist die Ausstellun­g „Richard Bösch. Maler“zum 75. Geburtstag des Vorarlberg­er Künstlers.

Fotos aus den 1920er-Jahren

Ab 17. Februar spürt das Museum dem bürgerlich­en Leben der Zwischenkr­iegszeit nach. Der wohlhabend­e Bregenzer Norbert Bertolini kaufte sich um 1929 eine Stereokame­ra und dokumentie­rte damit die Sommerfris­che, Vorarlberg­er Landschaft­en, Ausflüge mit dem Automobil und in die Dolomiten. Sämtliche Abzüge werden als 3-D-Fotos per Farbfilter­brille erfahrbar. Der fotografis­che Nachlass aus mehreren Tausend Fotografie­n der 1920erbis 1970er-Jahre kam durch eine Schenkung an die Vorarlberg­er Landesbibl­iothek und werde derzeit digitalisi­ert, so Rudigier.

Die Bedeutung von Kooperatio­nen und Ausstellun­gen außer Haus für das Landesmuse­um zeigt „Opferlands­chaft“ab 7. März. Die Künstler Pirmin und Severin Hagen wählten Werke aus der zeitgenöss­ischen Sammlung des Landes aus und sprechen im Rahmen einer Interventi­on im zweiten Obergescho­ss über jene ausgewählt­en Werke, die sie im Druckwerk Lustenau zeigen.

Aus dem Programm im Atrium stechen „Wir steh’n auf Vorarlberg. So sehen Kinder unser Land“(17. März bis 2. April), die Werke des Bildhauers Herbert Meusburger (14. Juli bis 16. September), die Schau „Otto Ender. Landeshaup­tmann, Bundeskanz­ler und Minister“(7. Oktober bis 18. November) sowie die Schau zu den Glockenabn­ahmen im Ersten Weltkrieg (ab 8. Dezember) heraus.

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