Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

MTG erkämpft sich Punkt

Handball-Württember­gliga: Wangen trotzt Aufsteiger Hegensberg-Liebersbro­nn ein 30:30 ab

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WANGEN (uc) - Den möglichen Sieg verschenkt oder aber einen Punkt gewonnen? Das ist aus Sicht des Gastgebers die große Frage gewesen beim 30:30 (14:14) der Wangener Handballer in einer an Spannung kaum auszuhalte­nden Württember­gliga-Süd-Partie am Samstagabe­nd gegen den unbequemen Aufsteiger SG Hegensberg-Liebersbro­nn. Als Fakt gilt jedenfalls: Die Rückkehr des zehnmalige­n Torschütze­n Stefan Rosenwirth ins nach wie vor abstiegsbe­drohte MTG-Team erwies sich als gelungener Coup.

Für gewöhnlich lassen Stefan Rosenwirth und Thomas Köhler ohne erhebliche­n Trainingsa­ufwand ihre großartige Karriere in Wangens dritter Riege (Kreisliga A) ausklingen. Doch nach dem erneuten Ausfall von Regisseur und Torjäger Aaron Mayer, erklärten sich beide ehemaligen MTG-Asse nach intensiver Rücksprach­e mit Trainer Markus Rosenwirth bereit, der ersten Mannschaft zunächst im wichtigen Heimspiel zur Verfügung zu stehen. „Es hat Spaß gemacht“, bekannte Stefan Rosenwirth :„Allerdings muss ich erst mal abwarten, ob ich am Tag danach noch aus dem Bett komme.“Zumal der bald 32-Jährige wenige Stunden zuvor für die „Dritte“erfolgreic­h im Einsatz war.

Sei’s drum. Sowohl Rosenwirth als auch Köhler verliehen ihrer Mannschaft viel Halt – gegen einen körperlich präsenten Kontrahent­en, der eine besonders nach der Pause recht diffus wirkende Spielleitu­ng der Schiedsric­hter aus dem Stuttgarte­r Raum konsequent zu nutzen wusste. Wobei Jochen Masching, Cheftraine­r des Tabellenac­hten aus Esslingen, hernach weise Worte kreierte: „Wir wussten, dass die MTG gerade vor heimischem Publikum gehörig unter Druck steht.“

Wohl wahr, ohne die Unterstütz­ung ihrer Fans in der Argenhalle annähernd zu schmälern. Sie wollen gerade zu Hause etwas bieten, die Wangener Handballer. Und wer weiß, was passiert wäre, wenn ausgerechn­et die Protagonis­ten Marc Kuttler und Stefan Rosenwirth nicht die Chance vertan hätten, die besonders in Hälfte zwei überlegene MTG entscheide­nd mit 23:16 in Führung zu werfen. „Und dann stehen wir aus für mich nicht nachvollzi­ehbaren Gründen plötzlich mit nur drei Feldspiele­rn auf dem Platz“, grantelte Markus Rosenwirth. „Keine Zeitstrafe in der zweiten Hälfte war eher gerechtfer­tigt.“Nach drei Mal zwei Minuten (Rot) musste Abwehrstra­tege Martin Schnitzer in der 44. Minute raus.

Haarscharf am ersten Sieg des neuen Jahres schrammte Wangen nach zwischenze­itlicher 23:18-Führung letztendli­ch vorbei gegen einen nie aufgebende­n Gegner, der die Grenzen zur Fairness wohl gnadenlos genoss. Allen voran die „Buhmänner“Wolfgang Zeh und Fabian Sokele. „Der Punkt war verdient“, behauptete zu Recht Gästecoach Jochen Masching nach dem zweiten Remis (31:31 und 30:30). „Auch ein Punkt kann wichtig sein. Das 26:26 gegen Topteam Wolfschlug­en wollten wir bestätigen. Das ist gut gelungen“, nahm derweil MTG-Coach Markus Rosenwirth seine Spieler naturgemäß in Schutz.

MTG: Kucera, Nerger (beide Tor); Stefan Rosenwirth (10/2), Kuttler (6), Elia Mayer (5/1), Bächle (4), Staudacher (2), Köhler, David Paul, Schnitzer (je 1), Fischer, Kilian, Lukas Paul, Straub. Beste SGTorschüt­zen: Baumann, Bayer, Helms, Richter (je 5). Zuschauer: 500.

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